SEVENTH, THE - Cursed Earth Wasteland
Mehr über Seventh, The
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Shiver Records
- Release:
- 07.07.2007
- Shades Shall Lead
- Structure
- Creator Of A Desert Land
- Cursed Earth Wasteland
- Dominion
- Mankind-Humane
- New Born Breed
- Born In Winter
- Tessellation
- The Great Mortality
- Vigier
Das stylische Artwork lässt nur schwerlich erahnen, welch knüppeldicke Packung Keulenkrawall auf diesem possierlichen Rundling schlummert. Das belgische Quintett THE SEVENTH, welches uns mit "Cursed Earth Wasteland" seinen erstes Langeisen offeriert, geistert schon ein paar Jahre durch Death-Metal-Szene der Benelux-Länder, hat bislang eine restlos ausverkaufte EP sowie ein paar Songs auf diversen Samplern veröffentlicht. Soviel soll als Hintergrundinformation reichen.
Führen sie uns mit dem atmosphärischen Intro 'Shades Shall Lead' behutsam in die Irre, so macht 'Structure' mit knochenhartem Riffing klar, welche Richtung hier eigentlich eingeschlagen wird: technisch versierter Death Metal, der variantenreich und gekonnt in Szene gesetzt wird. Unterstützt von einem enorm druckvollen Sound von Altmeister Tue Madsen (HATEBREED, DARK TRANQUILITY etc.), zelebrieren vor allem die Gebrüder Gerhard und Brad V an ihren Sechssaitigen ein farbenfrohes Feuerwerk an ideenreichen Riffings ab. Während sie bei aggressiven Monstern der Marke 'Creator Of A Desert Land' oder 'Dominion' wuchtige Wälle aufbauen, stricken sie an anderen Stellen verspielte Melodien, die sich immens schnell beim Hörer festsetzen.
Im Hintergrund rattert Tony T vorwiegend mit Doublebass-Tempo mit allem, was laut ist, herum, während Tieftöner Gert O recht offensiv sein Instrument beackert. Der transparente Klang des Tonträgers tut sein Nötiges dazu, hier alle Akteure gleichwertig in Szene zu setzen, was bei den Qualitäten der Jungens auch wirklich angebracht ist.
Wenden wir uns dem Gesang zu: Habe ich häufig meine Probleme mit den Sängern solcher Brüllwürfel-Kapellen, vermag Tim D mich mit seinen gleichzeitig höchst aggressiven wie auch verständlichen Lungen-Maltrationen schnell in seine blutverschmierte Welt zu zerren. Dabei agiert er zumeist in tieferen Röcheltonlagen und schreit sich nur selten seine Hass in unverzerrten Regionen von der Seele. Die mystisch-dunklen Shouts seiner Kollegen, die gerne im Hintergrund für böse Untermalung sorgen, addieren da nur noch weitere Schwarztupfer zum schwarz/schwarzen Gesamtbild der Kompositionen.
Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer bei einem Album, das sich auf gleich bleibend hohem Niveau bewegt. Da mich an einigen Stellen die permanenten Doublebässe ein wenig stören, verweise ich mal auf die dynamisch erstklassigen Adrenalin-Schieber 'Mankind-Humane', welches mit abgestoppter Rhythmik erstklassig auch den unversiertesten Mitwipper zum Kopfwackeln bringen wird, sowie die treibende Dampframme 'Born In Winter'.
Ich bin eigentlich kein Freund von Todesblei, aber aus irgendeinem Grund haben es THE SEVENTH geschafft, sich in mein progressives Oldschool-Metal-Herz zu spielen. Ob die positive Kritik aus einem untruen Munde wie meinem nun gut oder schlecht für eine Band wie THE SEVENTH ist, müsst ihr selbst herausfinden. Ich werde derweil noch einmal die Play-Taste betätigen und zwischen der neuen CANDLEMASS, LILLIAN AXE und BEYOND FALLEN "Cursed Earth Wasteland" genießen.
Anspieltipps: Born In Winter; Dominion; Mankind-Humane; Cursed Earth Wasteland; Structure
- Redakteur:
- Holger Andrae