SEVERED ANGEL - Skyward
Mehr über Severed Angel
- Genre:
- Symphonic Heavy Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 03.05.2024
- From The Inside
- Live Your Imagination
- A Perfect Disaster
- Skyward
- Life Is Here And Now
- Move Through The Dark
- Tyrant On The Throne
- Never Look Back
- Tranquility In Conflict
- Citipati
Viel Potential, doch aktuell hapert es noch an diversen Ecken.
Hinter dem Namen SEVERED ANGEL verbirgt sich ein noch recht frisches Projekt aus den Vereinigten Staaten, das seit seiner Gründung im Jahr 2022 schon reichlich Musik auf die Welt losgelassen hat. Die Reise des Fünfers begann dabei mit zahlreichen Singles im Jahr 2022, die schlussendlich im vergangenen Jahr unter dem Titel "Severed Angel" zum Debütalbum der Mannen aus dem Bundesstaat New York zusammengefasst wurden. Und nur ein Jahr später steht mit "Skyward" nun schon der Zweitling in den Startlöchern, der mit satten zehn Kompositionen daherkommt und erneut in Eigenregie veröffentlicht wird.
Musikalisch ließe sich die Ausrichtung von SEVERED ANGEL wohl am besten als symphonischer Heavy Metal mit starkem Hang zum europäischen Power Metal beschreiben, wobei mir primär Bands wie RHAPSODY OF FIRE, FIREWIND oder auch diverse Vertreter der klassischen New Wave of British Heavy Metal als Inspirationsquellen in den Sinn kommen. Gleichzeitig klingt gerade das getragene Intro des Openers 'From The Inside' auch nach modernen amerikanischen Metallern wie FIVE FINGER DEATH PUNCH, vereinzelt eingestreute Shouts blicken sogar in Richtung extremerer Spielarten und gesanglich lässt Alex Repetti in seinen besten Momenten sogar an QUEENSRYCHEs Geoff Tate denken. Das Problem ist jedoch, dass diese durchaus interessante Ansammlung von Einflüssen, zumindest im Opener nicht in stringentem Songwriting mündet. Der Track pendelt irgendwie etwas planlos zwischen diversen Extremen, fügt seine einzelnen Instrumente nicht unbedingt zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen und gerade gesanglich gibt es auch zahlreiche Momente, bei denen Alex harscharf an der richtigen Note vorbeistrauchelt.
Das folgende 'Live Your Imagination' demonstriert die Probleme der Amerikaner vielleicht sogar noch etwas deutlicher als der Opener. Auch hier gibt es wieder zahlreiche spannende Momente, die aber irgendwie nicht nahtlos zusammenarbeiten. Gerade die Keyboards wirken dabei immer wieder wie ein Störfaktor und arbeiten gefühlt mehr gegen die wuchtigen Gitarren, die mich mit ihrem Sound mit zunehmender Spielzeit immer mehr an moderne US-Metaller erinnern und vielleicht noch den größten Lichtblick markieren. Dagegen wirkt die Hookline im Refrain fürchterlich gezwungen und wird auch erneut nicht wirklich sauber vorgetragen, weswegen sie überhaupt nicht zündet. An den gleichen Kinderkrankheiten leiden dann auch eigentlich alle übrigen Tracks der restlichen Spielzeit, wobei der Titeltrack mit leicht melancholischer Stimmung noch am besten auf den Punkt bringt, dass eigentlich durchaus Potential im Quinett steckt, selbiges nur einfach aktuell zu keiner Zeit wirklich komplett abgerufen wird. Da passt es dann auch, dass der Mix zwar durchaus ordentlich daherkommt, gerade im Bezug auf den Gesang und die Keyboards, aber selten die richtige Balance zum Rest der Instrumentierung findet.
Zum großen Wurf hat es für SEVERED ANGEL dann zwei Jahre nach Bandgründung auch noch nicht gereicht. Vielmehr präsentiert "Skyward" hörbar eine Band, die noch auf der Suche nach dem eigenen Sound ist und vor allem noch lernen muss, welche Stärke sie besitzt und wie diese am besten in Szene gesetzt werden. Aktuell reicht es dann auch nur zu 5,5 Zählern, weil eben nicht nur das Songwriting noch deutlich Luft nach oben hat, sondern eben auch noch Mängel in der handwerklichen Umsetzung vorhanden sind.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs