SEZARBIL - Dark God
Mehr über Sezarbil
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Murderous Productions
- Diabolis Inferi
- Temny Buh
- Lucifer
- Sila Cernych Srdci
- Triumf Pekla
- Doba Temna
- Plameny Svobody
- Prisaha Jemu...
- Jezis Bastard
- AVE!
Wenn Tschechien eine Antwort auf IMMORTAL hätte, dann vielleicht diese! Vielleicht...
Die tschechische Szene ist bekannt für ihren größtenteils extremen Output, zumindest im Hackfleisch-Bereich. Schaut man hingegen dorthin, wo es etwas finsterer und sphärischer ist, scheint der Ostblock zumindest in diesem Part hinterm einstigen eisernen Vorhang nach wie vor nicht gut bestückt. Einer der wenigen Acts, der sich gegen diese Entwicklung seit Jahren zu widersetzen versucht, ist das nordisch inspirierte Inferno von SEZARBIL. Seit den frühen 90ern mit einigen Pausen aktiv hat es die Band immerhin auf ein Demo, einen Split-Release und drei Alben gebracht - leider aber ohne den entsprechenden Erfolg. Die aktuellste Veröffentlichung "Dark God" sagt aber auch genügend aus, um diese schleichende Kurve zu begründen. Wirklich spektakulär sind die zehn Nummern, die SEZARBIL hier auffahren, nämlich sicherlich nicht.
Zu Beginn reift dabei noch die Hoffnung, die Band würde sich von den letzten IMMORTAL-Scheiben leiten lassen. Das Tempo wird schnell verschärft, der Gitarren-Sound klingt vertraut, und auch die klirrend-frostige Atmosphäre in Stücken wie 'Temmy Buh' und 'Lucifer' spricht eine klare, unverkennbare Sprache. Doch den Tschechen fällt im weiteren Verlauf von "Dark God" nicht mehr sondderlich viel Inspiratives ein. Statt das gesunde Fundament weiter mit der entsprechenden Bösartigkeit auszubauen, verharrt man auf relativ kurzen Uptempo-Arrangements und wütenden Black-Metal-Screams, ohne dabei in den einzelnen Kompositionen noch mitreißende Akzente zu offerieren. 'Triumf Pekla' beispielsweise hat sicherlich Qualitäten, doch bevor hier überhaupt ein gesundes Gerüst aufgebaut werden kann, nähert sich der Song auch schon wieder der Zielgerade. Ähnlich verhält es sich mit Nummern wie 'Jezis bastard' und 'Plameny Svobody', die für sich betrachtet ganz in Ordnung sind, aber im Rahmen eines ziemlich einspurigen Werkes nicht mehr wirklich beeindrucken. Am Ende bleibt viel Raserei für einen ziemlich hohen Preis - nämlich den, dass man das Interesse an "Dark God" nach einigen Durchläufen schnell verliert. Das nennt man dann wohl Durchschnitt, selbst wenn die IMMORTAL-Quertendenzen sicherlich ein angenehmes Flair verbreiten. Aber angenehme Schubladen sind halt nicht immer ausreichend!
Anspieltipps: Temny Buh, Sila Cernych Srdci
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes