SHAAMAN - Reason
Mehr über Shaaman
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 17.05.2005
- Turn Away
- Reason
- More
- Innocence
- Scarred Forever
- In The Night
- Rough Stone
- Iron Soul
- Trail Of Tears
- Born To Be
Die ANGRA-Aussteiger um Engelsstimme André Matos legen mit "Reason" ihr zweites reguläres Studioalbum nach "Ritual" (2002) und der Live-CD/DVD "RituAlive" (2004) vor und man durfte gespannt sein, ob sie den hohen an sie gestellten Erwartungen gerecht werden würden.
Das Album beginnt mit seinem stärksten Titel. 'Turn Away' ist eine stampfende Dampframme allererster Güte. Der Refrain brennt sich sofort höchst gefällig im Ohr fest, ohne aber Kinderliedcharakter zu entwickeln. Und da sind wir schon beim ersten Vergleich: Der Song hätte auch hervorragend auf HELLOWEEN´s geniales "Better Than Raw"-Opus gepasst, zumal Sänger André Matos auch noch verdammt nach Andi Deris klingt auf diesem Track. Leider verblasst das Gros der folgenden Songs gegen diesen absolut genialen Opener. Sicherlich sind alle perfekt arrangiert und inszeniert, aber sie hinterlassen nur noch selten einen bleibenden Eindruck. Zu den wenigen rühmlichen Ausnahmen gehören 'Innocence', 'In The Night' oder 'Iron Soul'.
Grandios ist das mit Klavier, Streichern und Flöten balladesk und ungemein sphärisch beginnende 'Innocence'. Unmerklich baut sich dieses kleine Meisterwerk zu einem opulenten und bombastischen Leinwandgemälde auf und André nutzt hier alle Facetten seiner ungemein angenehmen und auch in den Höhen kraftvollen Stimme. 'In The Night' fällt mit seinem sägenden, fast monotonen und enorm treibenden Gitarrenriff für SHAAMAN-Verhältnisse beinahe aggressiv aus, bis man im Mittelteil mit einem spektakulären Orchesterpart überrascht wird, der aufhorchen lässt. 'Iron Soul' ist ein erfreulich geradliniger Rocker in traditioneller IRON MAIDEN–Manier ('The Trooper', 'Run To The Hills'), der einfach nur frisch nach vorne geht und ein schöner Ohrwurm ist. Verabschieden tut sich das Album mit dem in den Strophen sehr ruhig und getragen gehaltenen 'Born To Be', um dann endgültig mit nachdenklichen Pianoklängen auszuplätschern.
Plätschern ist dann auch das Stichwort: Rangieren SHAAMAN auch gern unter dem Banner (Melodic) Progressive Metal, so sind sie doch nicht progressiver als die bereits oben erwähnten Bands, geschweige denn, dass sie an die Liga von DREAM THEATER & Co. auch nur herankommen könnten. Gut produzierter Melodic Metal geht in Ordnung, dafür hat Produzent Sascha Paeth profesionell wie immer (EDGUY, RHAPSODY) gesorgt. Aber die Songs plätschern einfach zu sehr dahin, ohne einen wirklich zu packen.
Anspieltipps: Turn Away, Innocence, Iron Soul
- Redakteur:
- Martin Rudolph