SHADE OF SORROW - Upon The Fields Of Grief
Mehr über Shade Of Sorrow
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- M-Theory
- Release:
- 28.06.2024
- No Return
- Blackheart
- Sorrowforger
- Gravedigger
- Blame
- Fabricated Hope
- Meteor
- For The Pain I Belong
- Fields Of Grief
- Teralehdet
Wunderbarer Melodie-Melancholie-Aufguss aus Finnland!
Finnen und melancholischer und melodischer Metal, das passt einfach wie die Faust aufs Auge. Entsprechend muss man auch jedem Newcomer aus dem Land der tausend Seen ein Ohr schenken, was wir natürlich auch im Falle von SHADE OF SORROW tun. Gegründet wurde das Ein-Mann-Projekt im Jahr 2017 von Schlagzeuger Mika Kankainen, der auf dem Erstwerk "Upon The Fields Of Grief" auch alle restlichen Instrumente und den Gesang übernimmt. Unterstütztung erhielt er bei der Produktion von Esa Uusimaa und Saku Moilanen, die auch bei Bands wie BEFORE THE DAWN, AEONIAN SORROW oder WOLFHEART hinter den Kulissen ihre Finger im Spiel hatten. Allesamt nicht die schlechtesten Referenzen, wenn man Freunde und Freundinnen von finnischer Melancholie ins Boot holen möchte.
Und ja, auch musikalisch legt der Opener 'No Return' die eben genannten Größen der Szene als Referenzen nahe. Soll konkret heißen, dass die Rhythmusgitarren, Bass und Schlagzeug von Beginn an für ordentlichen Drive sorgen, während die Lead-Gitarren wunderschöne Melodiebögen aufspannen, die sich flott im Ohr einnisten. Veredelt wird das feine musikalische Fundament von schönen Dynamikwechseln und den kehligen Growls von Mika, der im Refrain selbige auch mit dramatischem und kantigem Klargesang vermischt, was die Hookline so richtig ins Gedächtnis hämmert. Insgesamt ein toller Opener, der so wunderbar auch auf die frühen BEFORE THE DAWN-Langdreher gepasst hätte. 'Blackheart' geht die ganze Geschichte dagegen zu Beginn mit Akkustikgitarre etwas ruhiger an, schwingt sich in der Mitte aber zu einem wuchtigen Death-Kracher auf, der von einem Refrain garniert wird, den auch AMON AMARTH so hätten schreiben können.
Ingesamt bleiben die Viking-Ausflüge aber eher eine Seltenheit, auch wenn natürlich eine dezent folkige Note in den Melodien von SHADE OF SORROW, wie bei so vielen Landsleuten, immer dezent mitschwingt. Trotzdem bleibt mein primärer gedanklicher Anlaufpunkt immer BEFORE THE DAWN, gerade wenn sich 'Blame', 'Gravedigger' oder 'Meteor' zu veritablen Melodic-Death-Hits aufschwingen, die dank toller Melodien schlicht und ergreifend zünden. Da fällt das extrem folkige 'For The Pain I Belong', das fast ein paar ENSIFERUM-Referenzen zückt, fast schon aus der Reihe, bietet aber gleichzeitig zwischen den eher stampfend-groovigen Kompositionen der restlichen Spielzeit eine recht willkommene Abwechslung, die das Gesamtbild etwas auflockert. Dessen Gleichförmigkeit bleibt dann auch mein einziger Kritikpunkt, denn etwas mehr Tempo-Variationen oder auch musikalische Wendungen hätten "Upon Fields Of Grief" durchaus gut zu Gesicht gestanden. Die Melodien darf Mika bei diesem Wunsch aber nicht aus den Augen verlieren, denn das deutlich flottere 'Sorrowforger', das sogar eine punkige Note mitbringt, ist für mich mit etwas vorhersehbaren Leads und Gesangslinien der einzige kleinere Ausfall, den ich in Sachen Songwriting ausmachen kann.
So bleibt das SHADE OF SORROW-Debüt am Ende auch eine insgesamt runde Sache, die ich vor allem Fans von Tuomas Saukkonen und seinen diversen musikalischen Projekten wärmstens ans Herz legen möchte. Ein klein wenig mehr Feinschliff und ein oder zwei ganz große Hooklines, dann könnte beim nächsten Mal sogar die Punkteregionen jenseits der neun Zähler offenstehen, an der das Debüt aber auch jetzt schon mit seinen tollen Songs ganz knapp kratzt. Stark!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs