SHADOW-MINDS - Extend The Line (Rebuild)
Mehr über Shadow-Minds
- Genre:
- Synthie-Pop / EBM
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- DanseMacabre/AL!VE
- Release:
- 21.11.2009
- Breathless
- Breath
- Say It Hard
- Nemesis
- Paralysed
- Dangerous Thoughts
- New Life
- Dont´t Pac Me
- Soliloquy
- Dont´t Say Sorry
- Affinity
- Broken Heart
- Aberration (Unreleased Track)
- Nemesis (Rebuild 09)
- Seelenschmerz (Spin Remix Rebuild 09)
Könnte glatt als VNV NATION-Coverband durchgehen.
Das Album des norddeutschen Trios wurde im Mai 2008 erstmals veröffentlicht und hat nun eine Überarbeitung erfahren. Wie groß die Steigerung beziehungsweise Verbesserung ist, kann ich nicht beurteilen, denn die erste Version des Werkes besitze ich nicht. Eine auf den ersten Blick, erkennbare Änderung gibt es bei der remasterten Version in Form von drei zusätzlichen Tracks. Sie geben einen Vorgeschmack auf das neue Werk "The Ark Of Truth", welches Mitte 2010 herauskommen soll. Die Musik ist eine Mischung aus Synthiepop mit EBM-Anleihen - sagen die Jungs selbst. Diese Beschreibung geht völlig in Ordnung, nur ist der Sound allgemein betrachtet alles andere als neu.
Damit kommen wir an den Punkt, an dem sich die Geister scheiden. Insgesamt gesehen - oder besser gehört - können die Songs der Drei sehr schnell begeistern. Jedem einzelnen Stück ist anzumerken, wie viel Herzblut in ihrer Musik steckt. Doch irgendwo bleiben sie stets im Schatten bekannter Bands dieser Musikrichtung zurück, denn zu viel klingt beispielsweise nach VNV NATION oder auch nach PROJECT PTICHFORK, wenn es ein wenig härter wird. Sie schaffen es in den zwölf regulären Stücken eben nicht, bekannte Soundstrukturen zu verlassen und sich ein eigenständiges und vor allem wiedererkennbares Klangbild aufzubauen. Im Resultat klingen sie dann eben nur wie "eine Band von vielen".
Wer damit leben kann, wird die Musik des Trios schnell ins Herz schließen, denn viele Songs sind sehr eingängig, tanzbar und verbreiten gute Laune - auch wenn der Inhalt alles andere als lustig ist. Wer vermutet schon hinter dem heiter-beschwingt klingenden 'Breath', dass es um Kindesmissbrauch geht? Ernste Texte wurden in ein zu einfaches Soundgewand gekleidet, als das sich der Hörer wirklich damit auseinander setzen mag. Besser gelungen ist das bei 'Nemesis', das die stärkste Nummer des Albums ist. Natürlich hat die Scheibe ihre ruhigeren und melancholischen Momente, die beispielsweise bei 'Paralysed' oder 'Affinity' auszumachen sind.
Wesentlich härter wird es im Anschluss beim unveröffentlichten 'Abberration'. Nicht ganz so melodisch wie der Rest, dennoch kann er überzeugen und ist eine gute Abwechslung zum Rest des Sounds. Die neue Version zu 'Nemesis' ist ein wenig härter als das Original, aber wirklich viel Veränderung ist nicht zu spüren und auch sonst kann der Mix nicht mit dem Original mithalten und ist eigentlich überflüssig. Ob der Remix zu 'Seelenschmerz' nun viel mit der Ausgangsversion zu tun hat oder nicht, kann ich nicht sagen, da ich den Song nicht kenne. Doch auch er ist gut arrangiert und bei den ruhigen Tönen schaffen es die Drei gut, mal wie sie selbst zu klingen.
Über Sinn und Unsinn, ein Album noch einmal zu veröffentlichen, kann man sich streiten. Wer die erste Version hat, wird wohl nicht unbedingt hier noch einmal zuschlagen müssen, beziehungsweise muss für sich selbst bestimmen, ob dieser Mehrwert den Kauf rechtfertigt. Wer die Jungs bis dato noch nicht kannte und eingängigen Synthiepop mag, kann mit der Scheibe nicht viel falsch machen. Jedoch sollte er soundtechnisch nicht zu viel erwarten, da der Ideenreichtum gering ist, dafür aber gut arrangiert.
Anspieltipps: Breath, Nemesis, Abberration
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Swen Reuter