SHADOW - Shadow
Mehr über Shadow
- Genre:
- Melodic Death
- The Arrival At The Last Quarter
- Lunar Eclipse
- Eden
- Weep For The Sin
- Beyond The Drizzly Nights
- The Reunion In Soul Asylum
- Breath Of Awakening
- Observes From The Satellite
- Towards Obsession
Dass im Land der aufgehenden Sonne gerne Sachen kopiert werden, die in Europa Erfolg haben, ist nichts Neues. Und nach dem durchschlagenden Erfolg von melodisch veranlagten Death-Metal-Combos wie IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY, CHILDREN OF BODOM oder ARCH ENEMY in Nippon sollte es niemanden verwundern, dass die Japaner nun eine Combo ins Rennen schicken, die sich sehr ähnlich gestricktem Sound zum Grundgerüst gemacht haben. SHADOW nennt sich die Gruppe, die mit ihrem selbstbetitelten Majorlabeldebut für Furore sorgen wollen. Beim finnischen Endeckungslabel Spikefarm Records unter Vertrag und von Century Media Europe promoted ziehen die Asiaten in den Eroberungsfeldzug - und das gar nicht mal schlecht!
Hierbei orientiert man sich an den Frühwerken der o.g. Bands, das bedeutet, viel Power, viele Uptempo-Passagen gemischt mit schönen melodischen Gitarrenergüssen, die sogar teilweise akustisch dahergebracht werden. Auch wenn man es fast jeder Note anmerkt, dass sie ganze deutlich von „Skydancer" oder „Lunar Strain" beeinflusst wurde, so schafft es die Combo doch, irgendwie eigenständig zu wirken und wirft jegliche Plagiatsvorwürfe mit Melodic Death-Perlen wie „Eden" einfach über Bord. Der Trick dabei ist, dass man die Aggressivität der Debutalben von DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES mit Gitarrenarbeit á la COB verbindet, also teils brutal anmutende Rohdiamanten wie den Opener „The Arival At The Last Quarter" oder „Weep For Sin" mit fast schon frickeligen Fiedelparts aufwertet, ein Novum, welches selbst die Referenzbands dieser Stilrichtung in ihren Anfangstagen mangels Inspirationsquellen nicht hinbekamen.
Das absolute Sahnehäubchen setzt der durchweg sehr guten Scheibe Sängerin (!) Tokiko Shimamoto auf, solche äusserst brutalen female Vocals haben noch nicht einmal HOLY MOSES um Sabrina Claasen zu bieten! Ganz ehrlich gesagt, hätte ich es nicht gewusst, dass es sich hier um eine Frau handelt, hätte ich dem vermeintlichen Fronter Qualitäten eines Mikael Stanne zugestanden - und das tue ich erst recht bei Mrs. Shimamoto!
Die Gitarrenabteilung um die Herren Sumimoto und Okada leistet hervorragende Arbeit, sowohl im Rhythmusbereich, als auch bei den Soli, und die Rhythmusfraktion ist das standfeste Rückgrat einer äusserst vielversprechenden Band.
Leute, wenn ihr auch nur im entferntesten was mit melodischem Death Metal anfangen könnt, dann legt euch diese Scheibe zu - vielleicht gerade, wenn ihr mit den neuen stilistischen Anwandlungen von IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY nicht allzuviel anzufangen wisst - es lohnt sich!
Anspieltipps: The Arrival At The Last Quarter, Eden, Towards Obsession
- Redakteur:
- Rouven Dorn