SHADOW GALLERY - Legacy
Mehr über Shadow Gallery
- Genre:
- Progmetal
- Cliffhanger 2
- Destination Unknown
- Colors
- Society Of The Mind
- Legacy
- First Light
Drei lange Jahre hat es wieder gedauert, bis SHADOW GALLERY uns ihr neustes Werk "Legacy" vererben konnten. Nach den bisher ausnahmslos guten bis überragenden drei Alben, waren die Erwartungen natürlich sehr hoch gesteckt. Der erste Schock kam gleich, als ich las, daß die Platte nur sechs Songs enthält. Das dabei die ersten fünf Songs nur die erste Hälfte sind, stand nicht dabei. Die 'B-Seite' besteht aus nur einem Song, "First Light", der gute 22 Minuten über Höhen und Tiefen führt.
Der erste Song wurde schon ewig von der Band versprochen, "Cliffhanger 2". Der Track, der auf "Carved In Stone" begann, hat aber, außer dem Anfang, nicht mehr viel mit der ersten Version gemeinsam. Aufgeteilt in "Hang On" und "The Crusher" versprüht der Song seinen ganz eigenen Charme. "Hang On" ist eher langsam und schleppend mit harter rhythmischer Gitarrenarbeit. Nach kurzem Übergang wird bei "The Crusher" in alter Tradition gewaltig drauflos gefrickelt.
"Destination Unkown" beginnt sehr ruhig. Wunderbare Pianoklänge mit leichtem Bassgewummer und Mike Baker in lieblichster Stimmlage. Genau wie bei "Colors" hört man viele mehrstimmige Gesangspassagen, die so facettenreich verschachtelt sind, daß man fast mühe hat die Texte mitzulesen. Mit "Society Of The Mind" haben die Jungs aus Pennsylvania wieder voll ins Schwarze getroffen. Extrem eingängig und trotzdem noch recht komplex verpackt, wird hier Progmetal vom Feinsten geboten. Vor allem der sehr bissige Text in Richtung amerikanischer Gesellschaft zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Das groovige "Legacy" haut nochmals in die Vollen bevor zum langen Rundumschlag ausgeholt wird. Fast drei Minuten vergehen bis "First Light" richtig beginnt, dann eröffnet sich aber eine traumhafte ruhige Klangwelt. Der potentielle Hit läßt auch bei dieser Überlänge keine Langeweile aufkommen, allerdings öffnet er sich erst mit Köpfhörern wirklich. Alle kleines Schmankerl wird zum zweiten Mal auf "Carve In Stone" zurückgegriffen und den Nachfoler von "TG94" (ein stimmungsvolles Solo von Keyboarder Chris Ingles) fortgesetzt.
Alles in allem ist es SHADOW GALLERY gelungen einen respektablen Nachfolger von "Tyranny" zu zimmern. Die Genialität dieses Albums konnte zwar nicht getoppt werden, trotzdem wird sich jeder anständige Progmetal-Fan diese Scheibe ungesehen kaufen. Der Sound ist von Neil Kernon glasklar digitalisiert worden, jede noch so feine Nuance kann man raushören. Ein Wermutstropfen wird wohl dennoch nicht verdunsten, die Band wird sich wahrscheinlich wieder nicht Live blicken lassen.
Anspieltips: Destination Unknown, Colors, Society Of The Mind
- Redakteur:
- Mirko Holzwarth