SHADOW OF THE TALISMAN - As Above, So Below
Mehr über Shadow Of The Talisman
- Genre:
- Groove Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eclipse Records
- Release:
- 21.02.2025
- Arise
- What Is Real?
- Fiery Descent
- Dead With The Devil
- The Outlaw
- Cursed
- As Above
- So Below
Ein wilder Stilmix, der mächtig groovt, aber durch viele Wechsel erheblich Potential verschenkt.
Lasst uns reden. Über SHADOW OF THE TALISMAN. Eine Band aus Flint, Michigan, die uns dieser Tage mit ihrem kraftvoll und jederzeit lebendig produzierten Debütalbum "As Above, So Below" beglückt. Musikalisch ist das Quintett noch auf der Suche nach der eigenen Identität und pendelt zwischen klassischem Groove-Thrash-Metal und Modern Rock. Schwer zu fassen auf Anhieb. In den härteren Momenten fällt mir zumindest SACRED REICH oder, wenn es ziemlich harsch wird, auch LAMB OF GOD als Vergleich ein.
Dass diese Vergleiche jedoch hinken, liegt vor allem daran, dass die Herrschaften auf ihrem Debütalbum ständig zwischen den Genres springen und das Ergebnis gelegentlich auch mal nicht zusammenpassen möchte. 'Arise', 'Dead With The Devil' und das abschließende 'So Below' sind musikalisch beispielsweise mächtige Groove-Monster, die eine deutliche 90er-Schlagseite haben. Sänger Mike Smith schreit sich hier überwiegend in Randy-Blythe-Manier die Seele aus dem Leib. Andererseits haben wir mit 'What Is Real?', 'The Outlaw' und 'As Above' klassische Metalsongs, die ebenfalls ordentlich grooven, über die Mike aber eher rockig drüber singt und auch mal Scott Stapp durchblicken lässt – und nur gelegentlich im Wechsel kehlig schreit. Dieser Kontrast im Gesang ist irritierend. Lobenswert zwar, dass sie versuchen, für Abwechslung zu sorgen, doch möchten beide Welten zumindest in meinen Ohren nicht ganz harmonieren.
Die beiden Enden der Skala bilden dann noch das schnelle 'Fiery Descent' (stark!) und die Alternative-Ballade 'Cursed' (gute Gesangsleistung), die sich so gar nicht ins Raster einfügen möchte. Im Gesangsbereich hat SHADOW OF THE TALISMAN noch ein bisschen Luft nach oben, auch möchte nicht jeder Refrain zwingend zünden. Ist nicht unbedingt die Kerndisziplin der Truppe. Ein Sternchen bekommen immerhin noch die beiden Gitarristen Zack Harrison und Owen Summerland, die sich nicht nur coole Stakkato- und Metalriffs aus den Ärmeln schütteln, sondern auch in der Soloarbeit überzeugen. Flitzefinger-Alarm.
Insgesamt habe ich mit dem wilden Stilmix auf "As Above, So Below" so meine kleinen Schwierigkeiten und würde der Band raten, eher geradlinig zu bleiben und die Seiten an jedem Ende zu beschneiden. Grundsätzlich dürfen deftige Groove-Fans die Amerikaner SHADOW OF THE TALISMAN gerne mal antesten, ein bisschen Aufgeschlossenheit schadet dabei jedoch nicht.
Anspieltipps: As Above, So Below, Arise
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Chris Staubach