SHADOWLORD - Shadowlord
Mehr über Shadowlord
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Age Of Discovery
- Dark Messiah
- Steel Wings
- Mirror Of Fate
- Destiny
- Unholy
- Triumph
- Hail & Thunder
- Brothers Of The Storm
- Heavy Metal Madman
- Arthur's End
- Fallen Angel
Vorgeschichte: Im Mai dieses Jahres machten sich fünf Musiker, die ihre Gruppe auf den Namen SHADOWLORD getauft hatten, aus ihrer Heimatstadt Pretoria in Süd-Afrika auf, um in den folgenden zwei Monaten annähernd jedes europäische Metalfestival zu besuchen. Im Gepäck haben sie etwas mehr als ein Exemplar ihres in Eigenregie aufgenommenen Werkes "Shadowlord". Während ihrer Europarundreise kommt die fünfköpfige Formation auch auf dem "Bang Your Head 2004" vorbei und drückt dabei so gut wie jedem der 20.000 Menschen (grob geschätzt) ein Exemplar in die Hand. Über den Umweg 'Chefredakteur' flattert die Scheibe dann auch auf meinen Tisch. Ich ziehe angesichts dieser Leistung meinen persönlichen Hut vor den Jungs, Respekt!
"With hearts of steel, it's thunder they bring, with hearts of steel, it's metal they sing" (Textzeile aus 'Brothers Of The Storm') - Oder wie wäre es mit folgenden Songtiteln: 'Steel Wings', 'Hail & Thunder' und 'Heavy Metal Madman'?
Musikalisch orientieren sich SHADOWLORD (für alle, die es jetzt noch nicht gemerkt haben) am "wahren Stahl" und lassen dabei so gut wie keine Wünsche übrig. Typische Metalharmonien und Riffs im Mid- und Uptempo-Bereich, wahlweise mit oder ohne Doublebass, und dazu hohe Vocals, die manchmal mit viel Pathos vorgetragen werden. Metalherz, was willst du mehr?
Mit Heavy-Metal-Herman (!) und Rock'n Ross (!!) haben sie zwei sehr starke Sologitarristen in ihren Reihen, die so manch anerkannten Gitarrenhelden locker in die Tasche stecken. Im Rhythmusbereich wirkt das Ganze jedoch ab und an etwas hölzern. Ein Phänomen ist Schlagzeuger Leon Worst. In den gesamten 70 Minuten spielt er maximal ein Tombreak (kommt mir zumindest so vor) und beschränkt sich ansonsten darauf, den Rhythmus zu halten. Dies ist recht unspektakulär und kann der Musik dann auch nicht den notwendigen Kick geben. In diesem Bereich sollten die Südafrikaner auf jeden Fall noch nachbessern. Sänger Gregen Pendragon ist am besten mit ex-ANGRA-Röhre André Matos zu vergleichen. Überwiegend hält sich der Gesang im Eunuchenhimmel auf, den Gregen zwar recht sicher durchschreitet, dabei aber die gewünschte Power und Abwechslung vermissen lässt ('Steel Wings', 'Mirror Of Fate'). Seine stärksten Momente hat er dann auch zwangsläufig, wenn er die Lines etwas tiefer ansetzt und dabei mehr Pathos aufkommt ('Dark Messiah', 'Unholy').
Die Produktion ist für eine Eigenproduktion recht ordentlich, wobei der Gitarre ein bisschen mehr Verzerrung ganz gut getan hätte. Ansonsten habe ich manchmal das Gefühl, dass die Songs ein wenig mit angezogener Handbremse gespielt werden, was aber auch am sehr einfallsreichen Drumming liegen könnte - okay, hatten wir schon.
Ich denke, SHADOWLORD könnten in True-Metal-Kreisen ganz schnell zu einem Geheimtipp heranwachsen. Also, Metalheads, antesten!
Einen Song muss ich zum Schluss jedoch noch herausheben: 'Arthur's End'. Hier haben die Herrschaften ein ziemlich gutes Stück Filmmusik mit viel Keyboardbombast kreiert. Zwar fehlt dem Lied leider der bombastische Höhepunkt, aber von dieser Art darf es in Zukunft auch ein bisschen mehr sein. Auch erwähnen möchte ich die genialen Bilder im Booklet. Sie zeigen die Band z.B. im vollen KISS-Make-up oder aber bei einem Livekonzert in einem Schwimmbad, bei dem sich das Publikum im Wasser befindet (dafür gibt es das doppelte Metalzeichen!).
Wer Interesse an der Scheibe hat, der wende sich doch einfach mal direkt an die Band: SHADOWLORD, P.O. Box 12802, Hatfield 0028 Pretoria, Süd-Afrika. herman@shadowlord.co.za
Anspieltipps: Dark Messiah, Unholy, Age Of Discovery
- Redakteur:
- Chris Staubach