SHADOWS LAND - Terminus Ante Quem
Mehr über Shadows Land
- Genre:
- Death-Black-Industrial
- Label:
- Osmose / Twilight
- Release:
- 28.04.2006
- The Absolute
- Narcotic Vision
- The Energy Of Masses
- Interlude
- Hunger Of Infinity
- Efface Yourself
- And The Master Says
- Lux Nox
- Space Of Light
Wenn es um frische und innovative Arten des extremen Metals geht, haben die Franzosen von Osmose Productions eigentlich immer eine feine Nase gehabt: Bands wie ENSLAVED, ABSU, IMMORTAL und viele andere Götter veröffentlichten über dieses Label bereits ihre Platten. Mit den Polen von SHADOWS LAND hat es wieder eine solche Band entdeckt, die mit viel schwarzkreativer Energie neue extreme Pfade beschreitet. Am ehesten lässt sich das Geballer der drei Finsterlinge dabei mit ihren Landsmännern von BEHEMOTH oder mit den Norwegern von ZYKLON vergleichen. Doch in ihren rabiaten Black/Death Metal streuen SHADOWS LAND dazu immer wieder kalte und bösartige Industrial-Elemente - das macht aus den 30 Minuten von "Terminus Ante Quem" die bisher brutalste Platte des Jahres, ein Killer von vorn bis hinten…
Schon der fantastische Opener 'The Absolute' lässt keine Luft zum Atmen. Doch hier gehen SHADOWS LAND noch recht konventionell zu Werk, verlassen sich nur auf die Stärke ihrer schmetternden Riffs und die fast schon hypnotische Kraft der Stimme ihres Brüllhalses Aro, der fast genauso fies wie sein Landsmann Nergal von BEHEMOTH ins Mikro brüllt. Dazu kommen sich überschlagende Riffs, abgefahrene Soundkonstruktionen - unendliche Abwechslungen des Hasses. Und spätestens mit dem schleppenden 'The Energy Of Masses' gesellen sich die elektronischen Elemente in den Sound von SHADOWS LAND und heben ihn auf diese neue, innovative Ebene, die "Terminus Ante Quem" so unverwechselbar macht. Das künstlerische Konzept des industrialisierten Todesbleis zieht sich ab diesem Punkt wie ein blau-kalter Faden durch das Album: Nach dem chilligen Zwischenstück 'Interlude' ist 'Hunger Of Infinity' brachial, mit unglaublich druckvollen Riffs und zum Teil elektronisch verzerrten Schreien sowie dynamisch-klaren Vocals, die dem Song noch mehr Energie verleihen - trotz seines eigentlich langsamen Aufbaus. Aber SHADOWS LAND verstehen es einfach, auf "Terminus Ante Quem" derartig spannende Bögen an Riffs und Stimmungen unterzubringen, dass der glasklare Sound permanent geistige Fesselungen auslöst. Denn irgendwann wird 'Hunger Of Infinty' zu einem genial rockenden Mosher – der von dem nicht minder berstenden 'Efface Yourself' abgelöst wird. Was für eine Messe! Welch ein Anspruch! Es sind Rhythmen und Stimmungen wie bei diesem Song, die in dieser Bestimmtheit lange nicht den Metal-Markt erschütterten. Schon allein das hintergründig-fiese Keyboard, dass 'Efface Yourself' weiter aufheizt, verdient eigentlich einen höllischen Sonderpreis. Das danach mit donnernden Trommeln beginnende und gleichwohl verdammt aggressive 'And The Master Says' ist ein weiterer Beweis der Genialität von SHADOWS LAND: Automatisch zuckt der Kopf, automatisch schwemmen die Aggressionshormone nach oben, purer extremer Metal-Krieg. Quasi, als hätte Satan selbst gesprochen und musiziert. Auch die beiden folgenden Songs 'Lux Nox' – welch Bosheit in diesen Riffs! – und 'Space Of Light' bestechen durch ihren progressiven und dennoch nachvollziehbaren Aufbau. 'Space of Light' ist nebenbei ein solch organisch-orgiastisches Stück Death-Black-Industrial, dass eigentlich nur noch der nackte Irrsinn wahnsinniger sein könnte... Brutal as fuck - wie auf der gesamten „Terminus Ante Quem“-Scheibe. Mit dieser tonnenschweren Hasswelle haben SHADOWS LAND ein unverzichtbares Album für progressiv angehauchten und extremen Black-Death Metal gezaubert. Tiefenwirkung garantiert.
Anspieltipps: Alles.
- Redakteur:
- Henri Kramer