SHAHYD LEGACY - Stasis
Mehr über Shahyd Legacy
- Genre:
- Instrumental Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.08.2022
- Catharsis
- Paradox
- Stasis
- Elysian
- Reverie
- Stellify
- Ethereal
Feines Soloalbum eines hervorragenden Gitarristen.
Es ist immer wieder schön, Veröffentlichungen zu besprechen, die nicht aus den typischen Regionen für Metal- und Rockmusik kommen. Entsprechend gespannt war ich auf das Album "Stasis" des SACRED LEGACY-Gitarristen Ahmed Shahyd, der gebürtig von den Malediven stammt und auch dort bis heute seine Heimat hat. Der neue Silberling ist dabei das fünfte Soloalbum des Musikers, der die Veröffentlichungen abseits seiner Hauptband unter dem Banner SHAYD LEGACY auf die Metalgemeinde loslässt und der sich durchaus als Virtuose auf der Sechsaitigen bezeichnen darf.
Was an sich als Kompliment verstanden werden sollte, birgt in Bezug auf ein instrumentales Soloalbum aber durchaus einige Gefahren, denn der Grat zwischen packenden Songs und reiner Darbietung verrückter Griffbrettakkrobatik ist oftmals ein schmaler, der allerdings darüber entscheidet, ob ein Album wirklich fesseln kann oder doch nur als technische Übung für ambitionierte Gitarristen geeignet ist. Geht man nach dem Opener 'Catharsis', dann fällt auch Ahmed in diese Falle, denn während die Leadgitarren auf dem Track handwerklich wirklich beeindruckend sind, gibt es aber eben keinerlei Melodien zu hören, die einem wirklich im Ohr bleiben. Aufgefangen wird der Kritikpunkt glücklicherweise von den durchaus spannenden Riffs, die Ahemd zwischen den Leads immer wieder einstreut und die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind.
'Paradox' ist im Anschluss glücklicherweise deutlich packender unterwegs und hat wirklich auch mal ein paar IRON MAIDEN-Leads zu bieten, die sofort im Ohr bleiben, auch wenn die Trance-Keyboards des Songs im ersten Moment durchaus gewöhnungsbedürftig sind. Das herrlich melodische 'Elysian' und das mit epischen Melodien gesegnete 'Stellify' schlagen übrigens in die gleiche Kerbe und gehen als echte Höhepunkte durch, während neben dem bereits erwähnten Opener nur noch 'Ethereal' von einem etwas zu großen Fokus auf handwerkliche Kabinettstückchen geplagt wird. Angesichts des guten Songmaterials ist es da wirklich schade, dass der dumpfe Gitarrensound gerade den Riffs doch etwas Klarheit raubt und den Hörspaß marginal schmälert. Komisch, denn die Leads und vor allem auch die Keyboards sind im Gegenzug hervorragend abgemischt, was insgesamt ein recht uneinheitliches Klangbild ergibt.
Trotzdem möchte ich "Stasis" Fans von Gitarrenhelden wie YNGWIE MALMSTEEN oder GUS G. ans Herz legen, denn über weite Strecken gelingt es Ahmed Shahyd auf seinem fünften Langdreher im Konzert der ganz großen mitzuspielen. Für die sehr magere Spielzeit und insgesamt nur sieben Songs gibt es am Ende aber noch einen kleinen Abzug, denn für ein Album ist hier die Ausbeute doch etwas zu mau. Ein Antesten kann ich trotzdem wärmsten empfehlen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs