SHAKA PONK - Loco Con Da Frenchy Talkin'
Mehr über Shaka Ponk
- Genre:
- Crossover
- Label:
- Edel
- Release:
- 24.03.2006
- Eh Là Mala Lama Laïco
- Tekno Kills
- *ù+9=%
- Disto Cake
- Body Cult
- My Boom Is Bumpin'
- Watch 'Ha
- Dot.Coma
- Da Teen Town
- Hell'O
- Spit - Low
- *#1+*£
- Fonk Me
- A "Popa Buya Boosta" Can
- Spit
- Sonic
Eins, zwei, drei, wer hat denn all die Fettnäpfchen aufgestellt? Gemeinheit. Um da nicht reinzulatschen, müsste man schon fliegen können. Und da auch die Herren von SHAKA PONK keinen Weg gefunden haben, die Schwerkraft auszutricksen, tapsen sie in jede böse Falle, die man sich vorstellen kann. Der Plattentitel ist Banane hoch zehn. Pseudonyme wie "Frah", "Bobee-O.D." und "Goz" klingen nach Oberursel goes große, weite Welt. Bei Songtiteln vom Schlage eines 'My Boom Is Bumpin'', 'Da Teen Town', 'Hell'O' und 'Watch 'Ha', frage ich mich, warum die Verwendung von voll krassem Ami-Hood-Slang für Nicht-Muttersprachler nicht schon unter Strafe steht. Und die Texte halten schließlich alles, was diese Überschriften versprechen. Ich zitiere: "I got a bomb 'ho tickin' in my head 'ho / A loco bongo is kickin' in my head" (aus 'Spit'). Ah ja! Alles Bongo-Bongo, ballaballa bei euch? Wenn ich mir die übrigen Lyrics so betrachte, antworte ich mal stellvertretend: ja! So einen dämlichen Wortsalat habe ich schon ganz lange nicht mehr lesen müssen.
Es gab überhaupt nur ein Genre im Rockbereich, das Nährboden für derart peinlichen Obermurks war, und zwar Neunziger-Crossover, besser bekannt als das Auffangbecken für Schützenfest-Rapper und Flachzangen-Rocker. Und auch wenn SHAKA PONK etwas moderner klingen (dass sich in der Musikwelt seitdem was getan hat, haben sogar diese Kollegen mitgekriegt), flirren hier Aldi-Gooves, flache Gitarrenriffs, Reißverschluss-Scratches und Gurken-Raps durch die Luft, die man wirklich nicht mehr bringen kann. Um der Sache einen Anstrich von künstlerischer Grenzenlosigkeit zu verpassen, kippen die Jungs zusätzlich noch Funk-, Latino- und Elektro-Elemente drüber. Fertig ist ein akustischer Multikulti-Mix, den man sich absolut nicht anhören kann, ohne schallend loszulachen. Da ich aber ein Faible für Trash habe, muss ich gestehen, dass Nummern wie das groovige 'Hell'O', der grottige Opener 'Eh Là Mala Lama Laïco', das mit pappigen Talkbox-Effekten "aufpolierte" 'Tekno Kills', der granatenschlecht gerappte Tanzflächen-Stinker 'Disto Cake' und das flotte, entfernt an ZEBRAHEAD ('tschuldigung, Jungs!) erinnernde 'Dot.Coma' in Momenten geistiger Umnachtung eine beängstigende Art von Spaß machen. Ich schäme mich und gelobe Besserung.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich kann "Loco Con Da Frenchy Talkin'" nicht mal ansatzweise weiterempfehlen, da die Songs einfach nur billig und doof sind und trotzdem der volle Kaufpreis verlangt wird. Wer allerdings demnächst 'ne Bad-Taste-Party aufziehen will, kann ausnahmsweise die unverständlicherweise zum Kult avancierten deutschen Schlager der Siebziger dalassen, wo sie hingehören, nämlich im Tal des Vergessens, und stattdessen diesen Dreher an Land ziehen. Dann wird's "fonky", "poco loco" und "bigabang"! Ein zweites Album muss aber wahrlich nicht sein!
Anspieltipps: Nee, nee, lieber nicht…
- Redakteur:
- Oliver Schneider