SHAKRA - Infected
Mehr über Shakra
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 18.05.2007
- Make Your Day
- Inferno
- The One
- Playing With Fire
- Dance With Madness
- Love Will Find A Way
- Vertigo
- The Conquest
- Higher Love
- Cardiophobia
- Look At Me
- The Other Side
- Acheron's Way
Wer die Schweizer SHAKRA vor etwa eineinhalb Jahren auf ihrer Tour mit HAMMERFALL und STRATOVARIUS gesehen hat, wird mir wohl zustimmen, wenn ich sage: Diese Band ist auf dem Weg nach oben. Seit dem selbstbetitelten Debüt 1998 liefern die Jungs mit jeder Scheibe höchste Qualität in Form von dynamischen und gradlinigen Power-Hymnen aus der Grauzone zwischen Hardrock und Melodic Metal ab. Doch es ist für eine hart arbeitende, ehrliche und bescheidene Truppe ohne große Skandale und Line-Up-Querelen gar nicht so einfach, sich "nur" durch gute bis formidable Songs in den Fokus der Massen zu spielen. Da kam die genannte große Tour 2005 gerade recht, mit "Fall" hatten SHAKRA ein bärenstarkes Album im Gepäck und bereiteten on stage den Boden für ihren endgültigen Durchbruch.
Eben jener soll nun mit Studioalbum Nummer 6, "Infected", gelingen. Härter denn je haben die einzig wahren KROKUS-Nachfolger laut eigenen Angaben an ihrem neuen Material gearbeitet, um den perfekten Sound, die größtmögliche Intensität und den ultimativen Arschtritt auf eine unscheinbare, silberfarbene kleine Scheibe zu zimmern. Nach einigen ungestörten Stunden mit "Infected" kann ich nur sagen: Mission geglückt! Im Studio von Gitarrist Thom Blunier ist ein wahrhaft prächtiges Stück dampfend heißer Heavy Rock entstanden, das die Messlatte für die Konkurrenz ziemlich hoch legt. Auf eine megafette, spannungsvoll groovende Rhythmusgruppe gestützt und von herrlichen, treibend-harten Gitarrensalven voran getrieben rocken sich SHAKRA ohne Ausfälle durch ihr 13 Tracks umfassendes Programm. Ex-EVIDENCE ONE-Drummer Roger Tanner gibt enorm druckvoll den Takt an und profitiert dabei vom grandiosen Schlagzeugsound, den sich so manche, etwas schnarchnasige Hardrock-Combo mal zum Vorbild nehmen sollte. Mark Fox singt besser und gefühlvoller denn je und vermeidet in seinen Texten konsequent die genreüblichen Klischees und jeglichen pathetischen Kitsch. Besonders die mehrstimmigen Gesänge sind dieses Mal noch ein bisschen voller, präziser und zwingender ausgefallen, was den überwiegend grandiosen Hooks noch mehr Charakter und Durchschlagskraft verleiht. Wer solche Killer-Refrains wie SHAKRA in Songs wie dem packenden Uptempo-Rocker 'Make Your Day', der stadiontauglichen Hymne 'Inferno', der ultimativen Mitsing-Nummer 'Playing With Fire' oder dem Party-Song 'Look At Me' aus dem Hut zaubern kann, der dürfte die Herzen und Seelen der Gemeinde im Sturm nehmen.
Erbsenzähler und notorische Nörgler mögen vielleicht das Argument vorbringen, dass man Innovatives und Überraschendes auf "Infected" vergeblich sucht und dass sich die einzelnen Songs im Grunde recht ähnlich sind. So gesehen könnte man auch von einer Auf-Nummer-Sicher-Platte reden. Aber wie sagte Timo Kotipelto neulich im Interview so schön: Wenn ich das Risiko suchen will, gehe ich zum Pferderennen und wette auf einen Außenseiter! Wer so geilen, garantiert trendfreien, wie ein heißes Messer durch die Butter ins Ohr gehenden Power-Heavy-Rock spielt, muss nicht, nein, soll nicht mal herum experimentieren. "Infected" enthält genau das, was SHAKRA im Laufe der Jahre zur Perfektion gebracht haben und was die Fans von ihnen hören wollen. Und das ist verdammt gut so!
Anspieltipps: Make Your Day, Inferno, Vertigo, Playing With Fire, Look At Me
- Redakteur:
- Martin van der Laan