SHALLOW GROUND - The End Of Everything
Mehr über Shallow Ground
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Killer Metal Records / H'ART
- Release:
- 08.05.2013
- Shallow Ground
- Death And Destruction
- The Black Rose
- End Of Everything
- Whence They Came
- Before The Dawn
- Rebirth
- Prostitution
- Cleansing Of The Hollow
- Darkness
- I.D.G.A.F.
Eine Band fürs obere Drittel der Thronfolger, wenn uns die alten Thrash-Helden abhanden kommen.
Auch wenn sich der ganz große kommerzielle Erfolg selten einstellt, so hat der traditionelle Thrash Metal doch eine relativ florierende Nische gefunden, in welcher sich zahlreiche junge Bands im klassischen Stil sehr wohl fühlen und ein Album nach dem anderen auf die Menschheit loslassen. Dabei ist sicherlich vieles generisch, doch vielen dieser Bands merkt man mit jedem Ton an, dass es Hingabe an die Musik und ehrliche Spielfreude sind, die als Triebfeder dienen.
Mir geht es gleichwohl so, dass ich zwar einen Großteil dieser jungen Truppen ganz gut finde, aber nur bei wenigen richtig Feuer und Flamme bin, weil es bei aller Klasse zu oft eben doch an Wiedererkennungswert und Eigenständigkeit fehlt. Die US-Band SHALLOW GROUND bildet da eine Ausnahme, denn das Quartett hat sich zwar ganz unzweifelhaft im klassischen Thrash Metal der vornehmlich US-amerikanischen Prägung niedergelassen, klingt dabei aber doch nicht allzu vorhersehbar und austauschbar. Daran dürfte einen großen Anteil haben, dass zumindest einige der Herren keine Jungspunde sind, die klar definierten Vorbildern nacheifern, sondern dass sie diese Band schon 1994 gegründet haben und eine relativ klare Vorstellung davon haben, wie ihr eigener Sound klingen soll, auch wenn es letztlich neunzehn Jahre und einen zwischenzeitlichen Split erforderte, ein erstes vollständiges Album abzuliefern.
Den größten Anteil an dem charakteristischen Klangbild der Band hat aus meiner Sicht Frontmann und Gitarrist Keith Letourneau, dessen rauer, griffiger Gesang mir wirklich extrem gut gefällt, und der mich immer wieder ein wenig an Tony Dolan, an anderen Stellen aber auch an Dave "Oderus Urungus" Brockie erinnert. Auch wenn die Band mal zur clean gezupften Gitarre greift, dann ist die Assoziation zu VENOM-Alben wie "The Waste Lands" nicht weit, auch wenn die Promoinfo Assoziationen zu VENOM und HELLHAMMER von sich weist. Damit dürfte aber der Ersteren Frühphase gemeint sein.
Nun, wer mich kennt, der weiß, dass es aus meiner Feder ein absolutes Kompliment ist, wenn ich etwas mit VENOM der Dolan-Ära vergleich, und außerdem ist es müßig zu erwähnen, dass sich SHALLOW GROUNDs Stilbereich bei Weitem nicht auf diesen Verweis beschränkt. Wenn sich der Frontmann nämlich ein wenig melodischer gibt, dann geht das Ganze durchaus in Richtung Matt Barlow und ein Song wie das Titelstück würde auch zu einer roheren und ungeschlifferen Ausgabe von ICED EARTH sehr gut passen. Wir begegnen zudem ebenso oft klassischen US-Thrash-Referenzen und tollen Doppelleads mit NWoBHM-Schlagseite, während das Ganze sehr stark von einer Produktion profitiert, die sich rau und kantig präsentiert. Vor allem die Gitarren haben eine Knusprigkeit, die in dieser Form ziemlich unverwechselbar ist.
So bleibt eine spannende Thrash Scheibe mit starken, im Gedächtnis hängen bleibenden Songs, die in einer proppevollen Szene mit vielen sehr guten aber doch generischen Bands etwas mehr Eigenwilligkeit demonstriert und so aus meiner Sicht ins obere Drittel der Aspiranten gehört, wenn uns irgendwann die alten Helden wegsterben und wir neue Thrash-Heroen auf die verwaisten Throne hieven müssen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle