SHAMRAIN - Goodbye To All That
Mehr über ShamRain
- Genre:
- Dark Atmospheric Rock
- Label:
- Spikefarm Records/Soulfood
- Release:
- 30.11.2007
- Holding The Earth
- Raindrops
- Ghosts I See
- Passing Shadows
- Shallow Delusion
- Stars Will Fall
- Silent Lullaby
- Evangelina
- No One Remembers Your Name
- Goodbyes Painted Black
"Someplace Else" kam anno 2005 kurz vor Sommeranfang heraus, und so sehr ich SHAMRAINS Zweitling auch schätze, war der Zeitpunkt einfach denkbar schlecht gewählt. Denn die melancholisch-verträumte Musik der Formation um Sänger Mika Tauriainen (ENTWINE) verlangt nach langen, kalten, dunklen Nächten, um sie dank ihrer trotzdem positiven Energie ein wenig heller zu machen. Die Nummer drei "Goodbye To All This" steht hingegen pünktlich zum ersten Adventswochenende in den Läden, und nimmt man die Grundausrichtung der Scheibe als Omen für den kommenden Winter, wird dieser eher sonnig und mild.
Denn obwohl sich am Sound der Finnen an sich wenig geändert hat, tönen die zehn Tracks etwas optimistischer als zuvor - die Hälfte davon sind Midtempo-Rocker, versehen mit den typischen SHAMRAIN-Trademarks. Allen voran natürlich Mikas Stimme, die beweist, dass man trotz hin und wieder leicht weinerlichem Timbre niemals so peinlich klingen muss wie HIMs Ville Valo. Dazu Kalle Pyyhtinens und Mikko Kolaris bedächtige und doch detailverliebte, mal melodische, mal traurig-klagende Gitarrenarbeit, Matti Reinolas akzentuierte Bass- und nie überfrachtete Keyboardsequenzen mit dezenter Siebziger-Schlagseite und Janne Jukarainens eher gemütlich-zurückhaltender, dabei jedoch nicht eintöniger Schlagzeugbeat. So belanglos das vielleicht klingen mag - im Zusammenspiel sind die Herren groß und entführen den geneigten Hörer in ein wohlig-warmes Traumland.
Zu den Stärken der schnelleren Tracks gehören die recht schlichten, aber wegen ihrer hübschen Melodien nicht weniger gefangen nehmenden Soli der Gitarristen sowie die angenehm poppigen, aber trotzdem unaufdringlichen Refrains der Sorte 'Raindrops', 'Shallow Delusion' (der wohl tanzbarste SHAMRAIN-Song ever), 'Silent Lullaby' oder 'No One Remembers Your Name', die eben jene Kompositionen zu kleinen Ohrwürmern machen. Und natürlich enthält "Goodbye To All That" auch diese feinen atmosphärischen Stücke wie das eingangs zum Teil mehrstimmig geflüsterte und gegen Ende wunderbar emotionale 'Ghosts I See', das anfangs fast ein wenig dissonante, später psychedelisch-hymnische 'Stars Will Fall' oder das dank Hammond-Orgel-Sound irgendwie verkifft-träge 'Evangeline', von denen es gerne ein paar mehr hätten sein dürfen.
Denn auch wenn SHAMRAIN mit "Goodbye To All That" erneut ein gutes Album abgeliefert haben, so fehlt mir stellenweise der depressive Tiefgang der beiden Vorgänger. Rock-poppen tun nämlich leider schon genügend andere Finnen.
Anspieltipps: Raindrops, Ghosts I See, Shallow Delusion, Stars Will Fall
- Redakteur:
- Elke Huber