SHAMAN'S HARVEST - Rebelator
Mehr über Shaman's Harvest
- Genre:
- Modern / Hard / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mascot Records / Mascot Label Group / Rough Trade
- Release:
- 11.03.2022
- Under Your Skin
- Toe The Line
- Flatline
- Voices
- Wildfire
- Lilith
- Mama
- Hurricane
- Pretty People
- Wishing Well
- Bird Dog
Geht nun endlich auch in Europa etwas für diese Band?
Abwechslungsreichtum ist seit jeher ein essenzieller Bestandteil der Musik von SHAMAN‘S HARVEST. So hatte die Truppe aus Jefferson City im Bundesstaat Missouri auf ihrem letzten Dreher "Red Hands Black Deeds" ein Portfolio anzubieten, das radiotauglichen, gen Mainstream tendieren Rock ebenso bereithielt wie zeitgemäßen Country und Alternative Rock. Seit dieser Veröffentlichung sind zwar mittlerweile fünf Jahre ins Land gezogen, dem Quartett scheint aber nach wie vor sehr viel daran zu liegen, stilistisch so breitgefächert wie möglich zu agieren.
Dass es der Formation aus diversen Gründen (unter anderem fegte ein Tornado durch ihre Heimatstadt und hinterließ erhebliche Schäden) alles andere als einfach gefallen ist, "Rebelator" nach den eigenen Wünschen und Vorstellung aufnehmen und fertigstellen zu können, hört man dem Album nicht wirklich an. Von Melancholie oder gar Bitterkeit, ob der komplizierten, nervenaufreibenden Umstände, ist den elf Songs nämlich nichts anzumerken; eine gesunde Portion zusätzlicher Härte jedoch sehr wohl. Gleich der an sich locker-flockige Radio-Smasher 'Under Your Skin' etwa hat deftige Backing Vocals verabreicht bekommen, und klingt dadurch wesentlich finsterer.
Zumeist aber geht es dennoch eher gemäßigt und gediegen zur Sache, auch wenn so manche Riffs durchaus auch dem Nu Metal zuzuordnen wären. Speziell die aus heftigen und ruhigen Momenten resultierende Dynamik weiß mitzureißen und lässt nicht zuletzt auf Grund des ähnlichen Klangbildes mitunter an frühere LINKIN PARK denken. Generell lässt sich festhalten, dass die Burschen bei aller Variabilität nahezu ausnahmslos in der Heimat ihre Einflüsse haben.
Mit einem ihrer persönlichen Idole, konkret mit Clint Lowery von SEVENDUST, durfte SHAMAN‘S HARVEST sogar zusammenarbeiten. Die Beziehung scheint auf Sänger Nathan Hunt zurückzugehen, der im Vorfeld der Veröffentlichung mit Stolz verlautbaren hat lassen, dass Clint und er zum Stamm der Lumbee aus North Carolina zählen. Doch auch völlig unabhängig davon erweist sich das gemeinsam mit dem Recken aufgenommenen 'Pretty People' als eines der Highlights des Albums. Nicht zuletzt durch die eingestreuten Shouts im Hintergrund in Verbindung mit dem latenten Groove dürfte die Formation damit einen Live-Abräumer der Sonderklasse erschaffen haben.
Nicht minder bewegend, wenn auch eher auf emotionaler Ebene, ist die Ballade 'Mama'. Ein weiterer potentieller Radio-Hit, wie auch das an NICKELBACK erinnernde 'Wishing Well' und das sich von besinnlich zu groovig-heavy aufbauende Finale 'Bird Dog'. Gut möglich, dass SHAMAN'S HARVEST damit nun endlich auch in Europa einen großen Schritt nach vorne machen kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer