SHAME - Songs Of Praise
Mehr über Shame
- Genre:
- Post-Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dead Oceans / Cargo Records
- Release:
- 12.01.2018
- Dust On Trial
- Concrete
- One Rizla
- The Lick
- Tasteless
- Donk
- Gold Hole
- Friction
- Lampoon
- Angie
God save the queen!
Echter Punk kann wahrscheinlich wirklich nur aus dem Vereinigten Königreich kommen! Diese Feststellung musste ich kürzlich bei einem Ausflug zu den "Songs Of Praise" machen, die ein Newcomer-Ensemble namens SHAME in die Regale gewuchtet hat. Die Band klingt mehr nach THE WHO und den SEX PISTOLS als 95 Prozent aller übrigen Punk-Nachkommen, und auch wenn sich die Jungs nicht die rotzige Fast-Forward-Attitüde ihrer sonstigen Kollegen zunutze machen, sind sie im Geiste doch die Quintessenz dessen, was man unter anarchischen Songwritern versteht.
Das Debütalbum startet zunächst unspektakulär und hat den vielleicht schwächsten Song an den Start gesetzt, entwickelt sich dann aber mehr und mehr zur wuchtigen Post-Punk-Show, in der nicht nur viele New-Wave-Einflüsse eingearbeitet sind, sondern auch reichlich 77er-Spirit - und das macht die zehn Songs erst so richtig spannend. Selbst über THE SMITHS wird man hier undd dort stolpern, weil sich SHAME einfach alles rausgesucht hat, was die britische Szene so lohnenswert macht. Und habe ich schon SUPERGRASS und diverse andere Britpop-Acts erwähnt, mit denen sich das Quintett sicherlich auch schon mal beschäftigt hat. Und das ist dann noch Punk?
Ja, das ist es ganz sicher. Denn der irrtümlichen landläufigen Meinung, dass sich Letzgenannter lediglich durch Drei-Akkorde-Geschrammel definiert, stellt SHAME eine Grundhaltung gegenüber, die vor allem Konventionen ablehnt. Manche Stücke von "Songs Of Praise" mögen zwar Mainstream-Potenzial haben, alledings ist dies nur eine Konsequenz und nicht die intrinsische Motivation der Komponisten. Letzten Endes ist das Material kein Statement gegen irgendein System, sondern Propaganda für absolute musikalische Freiheit. Und genau deshalb ist SHAME eine der authentischsten (Post-)Punk-Kapellen, die der Newcomer-Markt daher hergibt. Und dazu typisch britisch...
Anspieltipps: Friction, Lampoon, One Rizla
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes