SHANKS, THE - Prisons of Ecstasy
Mehr über Shanks, The
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Here to everywhere/Broken Silence
- Release:
- 28.10.2016
- Incarceration Man
- Stir You Crazy
- Blackjack
- Crying Without Tears
- Don't Call The Doctor
- Do You Fear Me?
- Can't Keep Me Here
- Better Off Underground
- Sweet Forever Hereafter
- Head For A Hole
- Bolder
- Getting Out Of Prison
Eine wilde Jagd durch klassischen Rock.
Denn von dort stammt das Duo, da hier so roh vor sich hin lärmt. Schon der Vorgänger stieß hier auf große Gegenliebe des Kollegen Backes, und mittlerweile weiß ich auch warum. Was die beiden auf ihrem bereits fünften Album veranstalten, ist eine zeitlose Rockmelange, ein Trip durch die Spielarten des Rock, angefangen vom Kellerclub durch die Garage bis in den Tanzschuppen, von Hard Rock über Indie zu Protopunk. Allerdings muss ich dem Review zum Vorgänger "Surfing The Lexicon" in einem Punkt widersprechen: Hier sind sehr wohl Melodien und auch starke Refrains zu hören. Wer den Opener 'Incarceration Man' nicht mitsingt, nimmt Musik zu ernst.
Aber der große Reiz von "Prisons Of Ecstasy" besteht vor allem in der abwechslungreichen Simplizität. Hier müssen keine Effekte herhalten, die beiden Kanadier mit den abgefahrenen Pseudonymen St. Pistolwhip von Shakenstein und Colonel Crankshaft vermögen nach jedem Lied die Stimmung und den Stil zu wechseln, sodass das Scheibchen eine echte Wundertüte geworden ist. Immer wieder denkt man, ein Lied erinnere doch irgendwie an… aber, ja was denn? Und dann ist es schon vorbei, und der EMERSON, LAKE AND PALMER-Basslauf mündet in eine polierte Version des Garagenrocks der STOOGES ('Crying Without Tears'), Discorhythmen paaren sich mit Popharmonien in Billigsound (Stir You Crazy'), dann höre ich frühe SHEAVY mit Indiemelodie ('BlackJack'), gelegentlich fühlt man einen richtigen Stoner-Sound mit Schmiss ('Don't Call The Doctor'), und dann fühlt man sich in die poppige Schlagerwelt der Siebziger zurück versetzt ('Can't Keep Me Here') oder hört BEACH BOYS-Einflüsse ('Better Off Underground').
Tatsächlich birgt die Scheibe noch weitere Überraschungen, die fast alle geglückt sind. Die einzigen Kritikpunkte sind das langweilige und viel zu lange 'Do You Fear Me' und 'Bolder', dem irgendwie der Pepp fehlt. Auch die Pause von etwa einer Minute im letzten Lied 'Getting Out Of Prison' ist absolut überflüssig, denn danach folgt noch ein Hidden Track oder weiterer Teil des Rausschmeißers, der wirklich klasse geraten ist. Nur muss man eben diese Minute überbrücken, was schon in den Neunzigern nicht witzig war.
Ansonsten: Daumen hoch für ein sehr originelles und spannendes Album!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger