SHARKS - Selfhood
Mehr über Sharks
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 30.04.2013
- Selfhood
- Your Bloody Wings
- Portland
- I Won't Taint
- The More You Ask Me, The Less I'm Sure
- Sunday's Head
- 22
- Pale
- Gold
- Room With A Great View
- My Wild One
Der Abwärtstrend setzt sich fort.
Wenn man so an die ersten zwei, drei SHARKS-EPs zurückdenkt, war die Band schon um einiges wilder als auf dem Debütalbum "No Gods". Wo der Albumtitel ein wildes Punk-Album vermuten ließ, gab es die SHARKS so glatt und zahm wie noch nie zuvor auf die Ohren. Gut, brutale Breakdowns, Hardcore-Attitüde oder einen GALLOWS-Klon stellte man noch nie da, aber mehr Biss hatten alte Perlen wie 'Trains', 'Capital Youth' oder 'Fallen On Deaf Ears' schon. Doch diesen Biss hat man auf "No Gods" schon etwas vermisst. Es war kein schlechtes Debütalbum, nur eben nicht so gut wie die ersten beiden EPs und 7"-Singles.
"Selfhood", das brandneue zweite Album der Briten, ist leider kein Aufbäumen. Viel eher geht man den auf dem Vorgänger eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Noch weniger Kanten, noch weniger Arschtritt, stellenweise sogar enttäuschend langweilig wie beim ruhigen Abschluss 'My Wild One'. Selten traf ein Songtitel weniger zu. Die Haie dümpeln hier knapp vier Minuten auf ausgelutschten Melodien im Midtempo herum.
Zum Glück ist der Rest von "Selfhood" besser. 'Pale', 'Gold' oder 'Portland' sind gute Songs. Wieder nicht so flott und mitreißend wie alte Glanztaten, doch entzücken einen die Nummern dennoch. Irgendwie gelingt dem Quartett den Hörer immer wieder genau in den Momenten für sich zu gewinnen, wo er schon kurz davor ist auszuschalten. Etwas woran auf der EP "Show Of Hand" noch gar nicht dran zu denken war, da gab es fünf knackige Songs, die einfach gehört werden wollten. Doch leider sind die Punk-Einflüsse der Anfangstage mittlerweile vollständig verflogen.
Und damit reizt mich "Selfhood" insgesamt etwas zu wenig. Irgendwie verhält es sich bei den SHARKS genauso wie bei ihren Vorbildern THE GASLIGHT ANTHEM: Der Fan bekommt ein nettes Album zu hören und mit Sicherheit kann man den ein oder anderen neuen Freund gewinnen, doch nicht alle alten Freunde werden der Band weiterhin die Stange halten. Sollte das nächste Werk diesen Trend weiterverfolgen, kann ich die SHARKS für mich wohl endgültig abschreiben. Leider.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning