SHARON NEXT - Fast Farewell
Mehr über Sharon Next
- Genre:
- Dark Wave
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- 99999 (Alive)
- Release:
- 09.07.2010
- Fast Ending
- Your Embrace
- Fairytale Romance
- Der Hase
- FineLines
- Death's Bow
- In My Sphere
- Wünsche
- Outdoor Sex
- Holyhead
- Ich Kann
Elegischer Synthie-Pop mit Ohrwurm-Charakter
Eigentlich hatten SHARON NEXT bereits das Zeitliche gesegnet und ihren vorzeitigen Abschied zwar noch nicht offfiziell, aber rein praktisch angekündigt. Doch Frontmann Helmut Prixs kam irgendwann der Gedanke, dass dies noch nicht alles gewesen sein kann. Die schwierigen privaten Momente, die ihn während dieser Zeit erschütterten, verdienten für ihn auf jeden Fall einen musikalischen Tribut, eeine rechtmäßige Verarbeitung über seine Kunst und brachten SHARON NEXT Ende des vorletzten Jahres wieider zurück an die Oberfläche. Das aktuelle Album "Fast Farewell" ist schließlich das kreative Ergebnis einer reflektierten Krise und ein an dieser Stelle schonungslos offenbartes Seelenleben.
Die neue Platte ist letzten Endes aber sicher nicht so depressiv, wie es die Lyrik manchmal fordern könnte. Die Österreicher verlegen sich weiterhin auf größtenteils eingängige Dark Wave- und Elektro-Sounds, streuen zwar eine ganze Menge Melancholie in die Melodik der elf Stücke, spiegeln aber selten genau das wider, was hier in düsteren Worten und finsteren Emotionen in die Texte einfließt. Den Hörgenuss beeinträchtigt dies natürlich keinesfalls, zumal es SHARON NEXT so manches Mal gelingt, die dezente Nähe zu DEPECHE MODE zu verwerten, ohne sich hierbei in bewusste Rezitierungen zu stürzen. 'Your Embrace', 'Death's Bow' und auch 'Wünsche', welches den wohl lyrisch negativsten Touch mit sich bringt, gehen in diese Richtung und überzeugen durch die Bank.
Die eher Beat-lastigen Stücke hingegen sind im direkten Vergleich nur Durchschnitt, da es ihnen einerseits an Schärfe, andererseits aber auch an Einfallsrichtum fehlt. 'Fast Ending' zu Beginn geht so gerade noch in Ordnung, 'Der Hase' indes ist der einzige echte Ausfall eines ansonsten guten, in allen Nuancen wirklich ordentlich arrangierten Albums.
Die Rückkehr ist also durchaus gelungen, das musikalische Fundament für das persönliche Krisenmanagement über große Strecken überzeugend vorgetragen. Paradox nur: Man müste dem Sänger gewissermaßen wünschen, dass er weitere schwierige Zeiten durchlebt - zumindest wenn sich das in einer derart kreativen Form niederschlägt.
Anspieltipps: Your Embrace, Wünsche, Holyhead
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes