SHAW, SNOWY - This Is Heavy Metal, Plain & Simple
Mehr über Shaw, Snowy
- Genre:
- Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.12.2022
- Black Blood (This Is Not A Love Song)
- The Heydays
- We Are The Survivors
- Of Hell And Fire
- Devil's Child
- Tell Me, Tell Me
- Weekend Warriors
- If I Was King For A Day
- The End Of An Era
- Metallicus Tinnitus Satanicus (The Devil's Orchestra)
- We Sold Our Soul To Rock'n'Roll (This Is Our Religion)
- Gladiator
- Guitarmaggedon
- The Lost Song
- We Are Dinosaurs
- Every Generation Needs A Youth Rebellion
- Zero Fucks Given
Gespickt mit Gästen, doch leider arm an echten Highlights.
Ihr seid ein Bandkopf im Metal-Sektor und habt irgendeinen unbesetzten Platz in der Band? Dann ist SNOWY SHAW euer Mann, denn der als Tommie Mike Christer Helgesson in Schweden geborene Multiinstrumentalist kann mit Fug und Recht als das Schweizer Taschenmesser der Metalwelt bezeichnet werden. Immerhin hat Shaw schon für Bands wie MERCYFUL FATE, KING DIAMOND und SABATON hinter dem Schlagzeug gesessen oder bei DIMMU BORGIR den Bass bedient. Nebenher ist der Tausendsassa auch solo recht erfolgreich unterwegs und veröffentlicht mit dem ulkig betitelten "This Is Heavy Metal, Plain & Simple" sein zweites Soloalbum, für das er zahlreiche Wegbegleiter als Gäste gewinnen konnte. Ganz so neu sind die Songs dabei eigentlich nicht, denn über das letzte Jahr verteilt wurden diverse Nummern bereits als Single veröffentlicht und passend zum Weihnachtsfest 2022 wurden diese nun als Album gesammelt noch einmal aufgelegt.
Ganz so simpel und einfach, wie es uns der Titel glauben machen möchte, ist die musikalische Ausrichtung der Scheibe aber am Ende nicht. So lässt sich das metallische Gebräu zwar mit Sicherheit als Heavy Metal einsortieren, und auch Shaws Vergangenheit bei KING DIAMOND und MERCYFUL FATE schimmert immer wieder durch, doch quer durch die Platte finden sich auch Versatzstücke aus dem Industrial-Sektor und auch starke Punk-Einschläge. Letztgenannte liefern im flott rockenden 'The Heydays' auch das Fundamt für eine richtig eingängige Nummer, die mit einem RAMONES-Refrain und tollen Gastbeiträgen von Gus G. an der Gitarre überzeugt. Auch Thomas Vikström (THERION, CANDLEMASS) macht beim Gesang hier eine gute Figur, während Mr. Shaw mit seiner sehr eigenwilligen Stimme irgendwie auf mich ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt. Ein Umstand, der sich leider durch große Teile der Platte zieht.
Doch die eigenwillige gesangliche Umsetzung bleibt in meinen Ohren nicht der einzige Schwachpunkt, denn auch musikalisch sind viele der Songs reichlich chaotisch und insgesamt klingt die Platte - auch wegen der zahlreichen Gäste - eher wie eine Compilation und nicht wie ein rundes Album. Highlights gibt es natürlich trotzdem zu entdecken, wobei mir vor allem das im klassischen Schwermetall verwurzelte 'Of Hell And Fire' oder die Hard-Rock-Hymne 'Tell Me, Tell Me' einfallen, wobei letztgenannte mit tollen Gitarrensoli und einem dezenten GUNS'N'ROSES-Vibe punktet. Demgegenüber stehen aber auch immer wieder reichlich ziellos dahin galoppierende Tracks wie der abgedrehte Opener 'Black Blood (This Is Not A Love Song)', bei dem Gastsänger Björn "Speed" Strid viel zu wenig Platz eigeräumt bekommt, oder der schwache KING DIAMOND-Abklatsch 'If I Was King For A Day', der zumindest von Andy LaRocque an der Gitarre vor der Belanglosigkeit gerettet wird.
Am Ende halten sich so Glanzlichter und Lückenbüßer ziemlich genau die Waage, weshalb mich "This Is Heavy Metal, Plain & Simple" trotz geballter Starpower auf der Gästeliste nur mäßig überzeugen kann. Solltet ihr aber wissen wollen, wie eine auf ein Album komprimierte Reise durch Snowy Shaws komplette musikalische Karriere klingt, dann könnte eure Schlussnote deutlich besser ausfallen als meine 6,5 Punkte.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs