SHE BURNS RED - Out Of Darkness
Mehr über She Burns Red
- Genre:
- Hard Rock / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.09.2023
- Touch
- Rise And Fall
- Killing Time
- Crosshairs
- Heavy Is The Head
- Run
- Stronger
- Crack The Sky
- Out Of Darkness
Faustdicke Rock-Überraschung aus Schottland!
Schottland und Rockmusik, das ist nicht erst seit BIFFY CLYRO eine durchaus elektrisierende Kombination. Ein weiterer Beweis für diesen Umstand ist auch das Quartett SHE BURNS RED, das ebenfalls aus meinem persönlichen Lieblingsland stammt und seit dem Jahr 2020 sein Unwesen treibt. In der Heimat hat die Debüt-EP "Take Back Tomorrow" auch durchaus Staub aufgewirbelt, weshalb mit Matt Elliss auch ein bekannter Name für die Produktion des Debüts "Out Of Darkness" gewonnen werden konnte. Entstanden sind dabei insgesamt neun Kompositionen, die wir nun einmal genauer unter die Lupe nehmen und untersuchen können, ob der Vierer wirklich das nächste große Ding der britischen Rockmusik ist, wie es uns der Pressetext erwartungsgemäß vorbetet.
Auffällig ist für mich erst einmal die etwas wirre Einordnung im selbigen Schreiben, der in den Tracks Material für Fans von DANKO JONES oder den FOO FIGHTERS sieht. Also vielleicht muss ich mir ja einmal gründlich die Ohren waschen, aber keiner der beiden Acts fällt mir angesichts des Openers 'Touch' als Vergleich ein. Vielmehr muss ich dank des bluesigen Riffs sofort an BLACK STONE CHERRY denken, während mich der durchaus wuchtige Sound auch an ALTER BRIDGE oder SHINEDOWN erinnert. In meinen Ohren nicht gerade die schlechteste Zutatenliste, insbesondere dann nicht, wenn das Ganze auch noch mit einem grandiosen Gitarrensolo und einem ganz großen Refrain kombiniert wird. Basierend auf diesem absoluten Volltreffer steigt meine Erwartungshaltung für den Rest der Scheibe natürlich noch einmal deutlich.
Und was soll ich sagen, sämtliche Erwartungen werden von SHE BURNS RED in der Folge spielend erfüllt. Egal ob es nun das cool rockende und mit deutlich mehr Blues-Versatzstücken ausgestatte 'Rise And Fall' ist, oder das Groove-Monster 'Killing Time' über einen hereinbricht, hier sitzt einfach jedes Riff und jede Hookline. Neben dem massiven Hit-Potential der Tracks ist es aber vor allem die abwechslungsreiche Gestaltung der neun Tracks, die mich am meisten begeistert. Wo andere Bands schnell ihre Erfolgsformel gefunden haben und diese dann mit Ausnahme von ein paar Balladen recht stur herunterbeten, ist "Out Of Darkness" ein bunter Ritt durch die gesamte Landschaft der Rockmusik. 'Crosshairs' etwa hat deutliche Alternative-Vibes und ist generell ein sehr positiv gestimmter Track, der durchaus für die nächste Autofahrt geeignet ist, während 'Stronger' haarscharf an der Kante zum Metal vorbei rasiert und mit stampfendem Riff sogar ganz entfernt an FIVE FINGER DEATH PUNCH denken lässt. Ganz besonders hat es mir aber die Neo-Grunge-Nummer 'Run' angetan, bei der Fronter Andy Moore mit seinem herben Organ ganz besonders überzeugt und die ungeniert in den Wassern der Amerikaner CREED nach Inspiration fischt.
Alles in allem ist SHE BURNS RED damit in einem sowieso schon starken musikalischen Jahrgang eine faustdicke Überraschung. Wer moderne Rockmusik mit harter Kante und großen Refrains liebt, muss sich diese Schotten dringend auf dem Merkzettel notieren, denn mit dieser musikalischen Qualität und einer beeindruckenden Hit-Dichte wird die nächste Scheibe sicher nicht mehr in Eigenregie unters Volk gebracht, sondern bei einem großen Label erscheinen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs