SHE SAID DESTROY - This City Speaks In Tongues
Mehr über She Said Destroy
- Genre:
- Progressive / Thrash / Death Metal / Noise
- Label:
- Tabu Recordings / Soulfood
- Release:
- 27.02.2009
- This City Speaks In Tongues
- We Will Learn Forever
- An Age Of Leeches
- Tea And Toast At The Very End Of Time
- No Zen
- I Love This Place
- Consider This A Warning
- Servitude
Abermals ein schwerverdaulicher Batzen Extrem-Metal aus dem Hause SHE SAID DESTROY - ungemein vielschichtig und überzeugend dargeboten
Wäre da nicht noch die Tatsache in Erinnerung, dass diese Norweger im Jahr 2006 für ihr Debüt "Time Like Vines" reichlich Lob seitens der Presse für ihre ambitioniert vorgetragene und verquere Extrem-Metal-Melange haben einsacken dürfen, hätte ich von "This City Speaks In Tongues" auf Grund der völlig belanglosen Aufmachung nicht mehr als ebensolchen Alternative-Sound erwartet.
Doch der - nicht minder eigenwillige - Name SHE SAID DESTROY scheint in der Tat für Qualität zu bürgen. Auch ohne mich hier als Nostradamus entpuppen zu müssen, wird man dieser Truppe auch weiterhin zu Füßen liegen und das nicht ohne Grund. Das Quartett hat nach wie vor eine ungemein originelle, wenn auch mitunter stressige und keineswegs einfach zu konsumierende Mischung anzubieten, ist allerdings dermaßen wirkungsvoll damit, dass selbst weniger dem Extrem-Metal zugewandete Zeitgenossen erkennen werden, welch' Potential SHE SAID DESTROY zu offenbaren haben.
Basierend auf wohldosiertem "Crossover" sämtlicher schwermetallischer Extrem-Versionen, haben die Jungs diesen erneut in mannigfaltiger Form anzubieten. In erster Linie kommt dabei zwar dunkelschwarzen Frickel-Death ans Tageslicht, doch dieser wurde weit über etwaige Grenzen hinaus gestaltet und beinhaltet hinsichtlich der abgefahrenen Strukturen auch nicht minder extremen Prog Metal. Zudem wissen die Jungs durch unzählige, atmosphärisch dicht arrangierte Sequenzen den Tracks auch Tiefenwirkung zu verabreichen.
Aber auch das ist noch nicht ausreichend, um das entstandene Klangbild in vollem Umfang zu beschreiben, schließlich darf man sich weiters auch an zahlreichen Noise-Einschüben ergötzen und bekommt jede Menge an komplexen Gitarrenfrickel-Orgien um die Ohren geballert, die von der Band mitunter von simplen und groovigen Black Metal-Parts abgelöst werden. Ebenso ist dem Zuhörer gestattet Schlagzeuger "Ventilator" aufmerksam dabei zu belauschen, weshalb er diesen Namen trägt und diesem auch auf "This City Speaks In Tongues" gerecht wird. Eine weitere Besonderheit stellt der Umstand dar, dass sich SHE SAID DESTROY an Klängen zu schaffen gemacht haben, die an jene Zeit zurückerinnern, in der es reglerecht "hip" war Funk und Metal zu verquicken.
Dem Nicht-Musiker fällt es zwar verdammt schwer, sich den Songs, die mitunter wahrlich eher Soundcollagen ähneln, auch hingebungsvoll zu widmen, aber ist der Groschen erst einmal gefallen (und das passiert bei dieser Band mit Sicherheit) lässt man sich nur zu gerne auf das Abenteuer "This City Speaks In Tongues" ein und zwar immer wieder.
Als nur geringfügig einfacher stellt sich das Unterfangen heraus, die Musik von SHE SAID DESTROY durch Vergleiche zu Größen zu beschreiben. Das Plattenfirmeninfo stellt Namen von DEATH, CYNIC und THE DILLINGER ESCAPE PLAN, über EXTOL (deren Ex-Basser Eystein Holm übrigens bei SHE SAID DESTROY den Viersaiter bedient) und MASTODON, bis hin zu NEUROSIS in den Raum, womit der Verfasser des Zettelchens wohl in gewissem Rahmen auch richtig liegt, doch als ausreichend empfinde ich diese Aufzählung keinesfalls.
Für mich klingen SHE SAID DESTROY in erster Linie nach SHE SAID DESTROY, denn es sind nicht nur viel zu viele Bands, die man als Referenzen erwähnen müsste, zudem ist es den Burschen auch gelungen, all ihre Einflussquellen dermaßen homogen unter einen Hut zu bringen, dass daraus ein in jeder Hinsicht eigenständiges Album daraus entstanden ist.
Anspieltipps: The City Speaks In Tongues, We Will Never learn, Tea And Toast At The Very End Of Time, Consider This Is A Warning
- Redakteur:
- Walter Scheurer