SHEAR - Katharsis
Mehr über Shear
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Lifeforce Records
- Release:
- 21.03.2014
- Katharsis
- Last Warning
- Home
- Heaven Into Hell
- Hollow, Black & Cold
- I Care
- A Hopeless Tragedy
- Whispers Follow You
- For The Restless
- Not Myself
- Turmoil
Eine hoffnungslose (?) Tragödie
Welch schönes Cover, welch ungewöhnlich klingender Bandname, welch abgeklärter und vielversprechender Albumtitel!
Erste Eindrücke sind sehr wichtig, auch in der Musik. Diese Band aus der finnischen Hauptstadt hat das verstanden und setzt hinter das symphonisch-instrumentale Vorspiel mit 'Last Warning' erstmal einen richtigen Ohrwurm, mit spritzigen Ideen und echt harten Gitarren.
Nicht nur musikalisch setzt SHEAR auf den ersten Eindruck. Ein Blick auf die Bandfotos und damit auf die schöne Sängerin mit dem typisch finnischen Namen Alexa Leroux sollte für viele männliche Fans schon mal als Anhör-Anreiz genügen. Dabei kann die Dame sogar singen! Glücklicherweise trällert sie nämlich trotz des sehr symphonischen Stils keine Opern, sondern klingt bis auf wenige hübsche Höhenflüge schön rockig-rauchig. Eben jene Ausflüge in höhere Tonlagen zeigt Madame Leroux im dritten, leider etwas zu harmlosen Song 'Home'. Direkt darauf folgt mit 'Heaven Into Hell' wieder ein wilderer, mit schönen Keyboard-Ideen von Tastenmann Lari Sorvo aufwartender Hit. Das macht echt Spaß.
Doch leider ähneln sich die Kompositionen sehr. Das an sich funktionierende Konzept "schnell, laut, modern, aber immer ohrwurmig" wird durch die extrem laute Produktion echt an die Spitze getrieben. Wessen Ohren halten das schon knappe 55 Minuten lang aus? So verschwinden gelungene Songs wie 'Hollow, Black & Cold' und 'A Hopeless Tragedy' leider in einem großen An-mir-vorbei-Rauschen. Kein Song, nicht mal die halbwegs akustische, orientalisch angehauchte Ballade 'I Care' kann mich aus meiner Trance erlösen. Will ich die Songs genießen, muss ich sie unabhängig voneinander hören. Das bedeutet für mich etwas Aufwand. Die Band allerdings muss an ihrem Songwriting-Konzept arbeiten und sollte sich dringend einen anderen Produzenten suchen, der nicht nur auf modernen Sound Wert legt. Man höre sich nur mal 'Turmoil' an. Was für ein verschwendeter Brecher! Da wäre echt mehr drin gewesen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring