SHEEV - Ate's Alchemist
Mehr über Sheev
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 11.07.2025
- Ate's Alchemist
- Martef
- King Mustard II
- Elephant Trunk
- Henry
- Cul De Sac
- Tüdelüt
- Sabress
Keine Eintagsfliege, sondern nach wie vor ein spannender Stoner-Newcomer!
Man stelle sich vor, MY SLEEPING KARMA würde plötzlich mit einem Sänger arbeiten und den epischen Stoner-Breitband-Sound nun auch mit Vocals breittreten - womöglich wäre der letztendliche Output gar nicht so weit von den Songs entfernt, die SHEEV auf dem zweiten Album abliefert. Das internationale Kollektiv mit Berliner Homebase hat vor vier Jahren mit "Mind Conductor" bereits ein fabelhaftes Debüt herausgegeben und ist in Szenekreisen seither auch hochgeschätzt, hat sich jedoch etwas Zeit genommen, um den Nachfolger in Würde reifen zu lassen. Dieser Entschluss hat sich - das kann man schon frühzeitig sagen - in jeglicher Hinsicht bezahlt gemacht: "Ate's Alchemist" setzt einmal mehr auf peitschende Riffs und modernen Heavy Rock, verschärft aber auch die progressiven Inhalte, die man seinerzeit manchmal nur angedeutet hat. In der Folge sind acht relativ anspruchsvolle, aber auch bewegende Kompositionen entstanden, die vom beschwingten Groove bis zu in sich verspielten Arrangements ein Portfolio beschreiben, das auf dem Papier noch nicht allzu sonderbar klingt, in der musikalischen Umsetzung aber doch etwas Einzigartiges mitbringt - Ziel erreicht, kann man da wohl sagen!
Bevor die Jungs von SHEEV ihre Hörerschaft jedoch vor neue Herausforderungen stellen, geht es erst mal recht standesgemäß zu: Nach dem kurzen Intro wird in 'Martef' und 'King Mustard II' erst einmal zünftig gerockt, das sich die Stoner-Balken biegen. Die Riffs werden fast schon maschinell abgespult, ein paar leichte Stakkatos sichern einen perfekten Groove, und die gefühlvollen Leads dürfen Ansätze ihres verspielten Charakters offenbaren, der sich nachher in 'Elephant Trunk' und 'Cul De Sac' noch weiter festigen soll. Spätestens hier ist die Experimentierfreude von SHEEV dann auch schon an einem frühen Siedepunkt angelangt, treibt die Songs durch ein paar wilde instrumentale Achterbahnfahrten, verliert derweil aber nicht den Fokus. Diesen Zustand sichert "Ate's Alchemist" schließlich auch durch so manchen sanft getragenen Chorus, sei es nun in 'Martef' oder im abschließenden 'Sabress', mit dem sich das Quartett genauso überzeugend verabschiedet, wie es in den vorangegangenen Nummern sein Standing manifestiert hat.
Das Erstlingswerk sollte also kein früher Blender sein, sondern wird qualitativ bestätigt. Vier Jahre nach "Mind Conductor" setzt SHEEV ein weiteres Zeichen und bestätigt die positiven Eindrücke auf "Ate's Alchemist" voll und ganz!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes