SHEMHAMPHORASH - Sulphur
Mehr über Shemhamphorash
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Erzsebet Records / Indar Productions (twilight-Vertrieb)
- Release:
- 08.01.2010
- Dark New Cycle
- Le Possédé
- Sulphur
- Shemhamphorash 2.1
- Hell Redeemer Fire
- Shining
- Shemhamphorash 2.2
- Iluntasunerantz
- Polsonous Tongues
Wer nach einer wenig innovativen, aber toll gemachten Hommage an die frühen GEHENNA und SATYRICON sucht, ist hier richtig.
Als jemand, der an sich immer auf der Suche nach originellen Bands und eigenständigen Klängen ist, verwundert es mich selbst am meisten, dass ich immer wieder schwach werde und auf den Faktor der Einzigartigkeit verzichte, wenn es um ein ganz besonderes Genre geht, das mir nun seit bald zwanzig Jahren besonders am Herzen liegt. Das ist der gute alte Black Metal im Stile der Neunziger, seine ungezügelte Raserei, seine wahnhafte Artikulation, seine morbide Stimmung und seine kompromisslose Boshaftigkeit. All dies weckt meine nostalgischen Gefühle auf eine Art und Weise, wie es noch nicht einmal den traditionell orientierten jungen Bands der klassischen Metalstile gelingt.
So ist auch mit den Katalanen von SHEMHAMPHORASH eine Band am Start, die mit ihrem zweiten Studioalbum "Sulphur" zwar nicht unbedingt eine der originellsten Bands des schwarzmetallischen Universums ist, aber doch genau das vom Stapel lässt, was ich so gerne höre. Eine saubere Balance aus grimmiger Raserei und majestätisch-morbider Melodieführung, grimmiges, ordentlich artikuliertes Keifen in englischer, französischer und katalanischer Sprache, kurze Erzähler- und Horror-Hörspiel-Passagen und ein okkultes Konzept über die Unaussprechlichkeit des wahren Namens Gottes. Würdet ihr die norwegischen GEHENNA zu ihrer frühsten Phase um den opulenten Keyboard-Einsatz reduzieren und ihnen einen ordentlichen Schub an infernalischer Raserei verpassen, dann kämt ihr zu einem Ergebnis, das ähnlich dem klänge, was das Trio aus Barcelona hier vom Stapel lässt. Auch SATYRICONs Meisterwerk "The Shadowthrone" mag als - etwas zu hoch gegriffener, aber stilistisch durchaus passender - Vergleich dienen, was besonders beim großartigen 'Shining' deutlich wird.
Für mich als passionierten Fan des Genres reichen die hier vertretenen neun Stücke zu einem anerkennenden Nicken, ja, durch Glanzmomente, wie den doomigen Einschub bei 'Hell Redeemer Fire' sogar zu gesteigertem Interesse, denn die Produktion ist für diesen Stil wie geschaffen, rau und doch differenziert genug, um auch einige schöne Feinheiten zu entdecken. Anhänger dieser stilistischen Schublade sollten sich also nicht zieren, und SHEMHAMPHORASH eine Chance geben.
Anspieltipps: Shining, Le Possédé, Hell Redeemer Fire
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle