SHERINIAN, DEREK - Mythology
Mehr über Sherinian, Derek
- Genre:
- Progrock
- Label:
- InsideOut Music / SPV
- Release:
- 08.11.2004
- Day Of The Dead
- Alpha Burst
- God Of War
- Going To Church
- El Flamingo Suave
- Trojan Horse
- On Way Or The Other
- A View From The Sky
- The River Song
Bei DEREK SHERINIAN handelt es sich um den ehemaligen Keyboarder von DREAM THEATER, mit denen er über 200 Gigs (!) bestritt. Ebenfalls gehörte er in der Vergangenheit auch bei ALICE COOPER und KISS zum (Live)-Line-up. Auch bei den Progrock-Projekten bzw. Allstar-Bands PLATYPUS und PLANET X mischte SHERINIAN munter mit. Die Liste der Musiker, mit denen SHERINIAN über die Jahre gearbeitet hat, ist schier endlos und beweist die Klasse des Tastenmannes.
"Mythology" ist nach "Inertia" (2001) und "Black Utopia" (2003) auch schon der dritte Solo-Streich und wie auch seine Vorgänger wieder (fast) rein instrumental ausgefallen. Neben der Stammbesetzung seiner Solo-Band, die niemand Geringeres als beispielsweise Steve Lukather (TOTO) oder Zakk Wilde (OZZY, BLACK LABEL SOCIETY) umfasst, geben sich sogenannte Gaststars reihenweise die Klinke in die Hand. Diesmal konnte er so renommierte Leute wie die Gitarren-Virtuosen Steve Stevens (BILLY IDOL), Alan Holdsworth (UK) oder John Sykes (THIN LIZZY, BLUE MURDER) für "Mythology" gewinnen. So weit, so gut. Dann muss ja alles vom Feinsten sein ...?
Ja, genau das ist auch der Fall. Doch der Reihe nach: Los geht es mit einem Acht-Minuten-Monster namens 'Day Of The Dead', das recht heavy aus den Boxen quillt. Ganz anders kommt da schon 'Going To Church', welches einen südländischen Flamenco-Sound hat. Unverhofft kommt oft: Bei 'El Flamingo Suave' wird es dann wieder sehr songorientiert und hochmelodisch. Mit Gesang kann schließlich 'The River Song' überraschen. Überhaupt hört sich "Mythology" über weite Strecken mehr wie ein Solo-Album eines Gitarristen an und nicht wie das eines Tasten-Hexers. Das aber spricht, wie ich finde, für SHERINIAN, der offenbar nicht nur ein begnadeter Keyboarder, sondern auch ein guter Songwriter ist. Zu seinen Zeiten beim Traum-Theater (1995-1999) haftete ihm oft das Image eines typischen Rockstars an, was sich sowohl auf seine extravaganten Bühnen-Outfits als auch auf die dazugehörigen Posen bezog. In der Folgezeit nach seiner Demission von DREAM THEATER genoss SHERINIAN die Freiheit, alles selber entscheiden zu können, was man den Solo-Werken des Amerikaners auch anhört. In diesen "Rockstar"-Zusammenhang passt auch, dass Götter-Drummer Mike Portnoy über seinen ehemaligen Mitstreiter sagt, er wäre so etwas wie der LIBERACE oder GENE SIMMONS des Progrocks, aber musikalisch über jeden Zweifel erhaben.
Für Freunde anspruchsvoller (instrumentaler) Rockmusik ist "Mythology" auf jeden Fall genau das richtige Futter. Die Scheibe wird ihre Freunde finden, auch wenn es sicherlich nicht für den ganz großen Durchbruch als Solo-Künstler langen wird. Das liegt zum einem an der zu speziellen Art und Weise seiner Musik, als auch an der Tatsache, dass Keyboarder immer noch oftmals nicht entsprechend gewürdigt werden. Das sehr gute "Mythology", welches mal rockt, mal verträumt und mal genial vertrackt daherkommt, ist für diesen leidigen Umstand eigentlich der beste Gegenbeweis! Für die nächste Platte möchte Meister SHERINIAN übrigens u. a. Eddie Van Halen an der Gitarre gewinnen ...!
Anspieltipps: Day Of The Dead, Going To Church, Trojan Horse, The River Song
- Redakteur:
- Martin Stark