SHEZOO - Agony Of Doubt
Mehr über Shezoo
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Fastball Music / Soulfood
- Release:
- 26.01.2018
- Agony Of Doubt
- To You
- No Way Back
- Losing Control
- Mirror
- His Heart His Metal
- Cradle The Dead
- Living Dead Strangers
- Crimson Rain
- The Key
Die 80er sind vorbei? Von wegen.
Die Band SHEZOO wurde als Mädchenband (daher der Name) in der Schweiz gegründet. Mittlerweile ist es ein gemischtes Quartett mit Mitgliedern aus verschiedenen Ländern. Interessanterweise gibt die Gruppe als Einflüsse überwiegend Metalbands an, doch ihr neues Album "Agony Of Doubt" geht eher in Richtung melodischer Hardrock, auf dem die Tendenzen in Richtung AOR stärker als zum Metal sind. Aber solange die Musik stimmt, ist die Schublade gleichgültig.
Beim Stichwort AOR ist es nicht mehr überraschend, dass dieses Album vom Geist der 80er durchweht ist. Es gibt fast durchweg hübsche Melodien und glatte Arrangements zu hören, kurz vor dem Refrain beschleunigt das Schlagzeug, nach dem zweiten Strophe-Chorus-Block folgt der Mittelteil, und mit 'Mirror' ist die obligatorische Ballade vertreten, die akustisch anfängt und mit Drama endet. Ja, am Ende von 'No Way Back' gibt es sogar einen Nachhalleffekt beim Gesang. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, alle diese Bemerkungen sind als Komplimente gemeint, denn SHEZOO hat aus den bewährten Zutaten überwiegend gute, eingängige Stücke gebacken. Auch bei dieser leichtbekömmlichen Kost wird jede Nummer von einem Solo gekrönt, was ja mittlerweile leider nicht mehr selbstverständlich ist.
Zudem ist "Agony Of Doubt" abwechslungsreich. Neben Hardrockern wie dem Titelstück oder 'Living Dead Strangers' findet sich das treibende 'Losing Control' und die erwähnte Ballade. Eine Metalschlagseite weisen - Nomen est Omen - 'His Heart Is Metal' und 'To You' auf, wo der Metalsound eigenartig mit dem AOR-Chorus kontrastiert, aber es passt! Einmal schwächelt die Scheibe dann doch, nämlich beim richtungslosen und etwas schlaffen 'Crimson Rain'. Doch am Ende folgt der Höhepunkt der CD: 'The Key' trumpft mit seiner Dramaturgie, dem coolen Bass-Spiel in den Strophen, der Leadgitarre nicht nur im Solo, sondern auch im mehrstimmigen Schlußteil und vor allem dem unwiderstehlichen Ohrwurmrefrain auf.
"Agony Of Doubt" punktet nicht in Sachen Innovation oder Genialität, aber die Scheibe bietet bei einem Killer und einem Filler über seine Spieldauer gut gemachte, unterhaltsame Musik.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser