SHINING FURY - Last Sunrise
Mehr über Shining Fury
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 12.01.2004
- Intro
- Broken Hope
- 060501
- Sleepin` Coma
- Snake´s Game
- Last Sunrise
- Memories
- Speed Of Life
- Declaration Of A Cheat
- Net Love
- Rosanna
Was passiert, wenn sich eine Reihe eingespielter italienischer Musiker zu einem gemeinsamen Bandprojekt zusammenfindet? Ja, richtig geraten - es entsteht ein melodisches Power-Metal-Album, das sich im Fahrwasser sämtlicher Stiefel-Kollegen behaupten möchte, aber krampfhaft nach den treffenden Argumenten sucht, die einen eventuellen Kauf rechtfertigen würden.
SHINING FURY nennt sich die Band, bei denen der ehemalige ATHENA-, DEATH SS- und LABYRINTH-Schlagzeuger Ross Lukather, verstärkt mit einigen Musikern lokaler Cover-Truppen, versucht, die nationale Power-Metal-Krone zu ergattern. Diese wird er aber mit dem offiziellen Debüt "Last Sunrise" mit Sicherheit noch nicht holen, klingt die Platte doch über weite Strecken zu uninspiriert und kann sich über die ganze Distanz nicht nennenswert von Lukather`s Ex-Truppen unterscheiden.
Es ist nun einmal nicht damit getan den Sound der gängigen Italo-Bands zu übernehmen und ein paar eigene Elemente hinzuzufügen, nein, um den verwöhnten Hörer aus der Reserve zu locken, muss schon deutlich mehr kommen.
Dabei fängt das Ganze noch ganz ordentlich an, ein spaciges Intro wird von einigen vielversprechenden Stakkatos abgelöst, aber schon nach wenigen Sekunden sinkt der Opener `Broken Hopes´ ein: Melodischer Doublebass-Metal mit einigen kitschigen Keys und einem austauschbaren, aber eigentlich ganz annehmbaren, Sänger steht auf dem Programm. Das Gaspedal ist ziemlich weit durchgetreten und der Song rauscht an einem vorbei ohe wirklich irgendeinen Eindruck zu hinterlassen. Ähnliches gilt für das folgende `060501´ und das trotz eines guten eingängigen Refrains.
Mit `Sleepin` Coma´ schließt sich eines der wenigen Highlights an, wobei vor allem der sehr starke Chorus genannt werden sollte. Doch die ersten Hoffnungen auf Besserung werden mit den folgenden Nummern schnell wieder begraben.
Die mit einem seltsamen Wortgefecht beginnende Halbballade `Memories´ fällt anschließend völlig aus der Reihe. Vermutet man aufgrund der gesprochenen Samples hier zunächst einen Gangsta-Rap-Song (ja, kein Scherz), schlägt die Nummer plötzlich in eine ruhige Komposition um, die mit einigen unpassenden Saxophon-Einsätzen direkt für die nächste Überraschung sorgt. Nach guten sieben Minuten ist man genau so schlau wie vorher, aber ein weiteres mal darin bestätigt, dass weniger manchmal mehr ist.
Das TOTO-Cover `Rosanna´ ist auch nicht gerade berauschend, geht aber noch in Ordnung. Ob Lukather den Song aus namenstechnischen Gründen covern musste, weiß ich nicht, aber man muss ihm zu Gute halten, dass er die Nummer recht gut in den Sound von SHINING FURY integriert hat. Mehr aber auch nicht!
SHINING FURY bieten einfach nichts, aber auch gar nichts Neues. Rein musikalisch geht die Chose zwar wie gehabt in Ordnung, aber schon nach ein bis zwei Durchläufen verspürt man den inneren Drang, wieder auf die Originale (sprich: LABYRINTH, SYMPHONY X und STRATOVARIUS)zurückzugreifen. Hinzu kommt, dass man den Mix auch nicht so richtig hinbekommen hat. Während die Gitarren sehr weit im Hintergrund bleiben, steht das Schlagzeug in allen Stücken deutlich im Rampenlicht. Anscheinend gibt es also eine deutliche Hierarchie bei SHINING FURY.
Für Alleskäufer ist "Last Sunrise" sicherlich in Ordnung, alle anderen sollten sich lieber einmal mit dem letzten, arg unterbewerteten LABYRINTH-Album beschäftigen. Da bekommt man auf jeden Fall mehr für`s Geld!
Anspieltipps: Sleepin` Coma, Declaration Of A Cheat
- Redakteur:
- Björn Backes