SHOGGOTH - Mountains
Mehr über Shoggoth
- Genre:
- Nu Metal / Groove Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.10.2022
- Ego
- Forsaken
- Judged
- ADA
- Ugly Intentions
- Mountains
Ordentliches Lebenszeichen der Nu-Groove-Death-Metaller aus Darmstadt.
Nachwuchs braucht die Metalszene immer, gerade dann wenn selbiger auch noch einen durchaus spannenden Stilmix verspricht wie die Darmstädter SHOGGOTH. Auf den heiligen Seiten der Metal Archives wird der Vierer dabei zwar noch als Melodic Death Metal gelistet, doch auf der neuen EP "Mountains" zelebriert die Truppe laut eigener Aussage einen Spagat zwischen Nu, Thrash, Death und Groove Metal, der sich gewaschen hat.
Bereits der Opener 'Ego' ist ein ordentlicher Brecher, der durch Mark und Bein fährt und gleichzeitig wirklich ein wenig zwischen den Genre-Stühlen sitzt. Am besten ließe sich der wuchtige Sound noch mit einem Mix aus MACHINE HEAD in der "The Burning Red"-Ära und modernem amerikanischen Metal der Marke LAMB OF GOD vergleichen, wobei durchaus auch die Todesstahl-Wurzeln des Quartetts immer durchscheinen und eine Prise Deathcore beigemischt wird. 'Forsaken' fügt dem Gebräu dann sogar noch eine wuchtige Portion Thrash Metal bei, kommt aber nicht so überzeugend aus den Boxen wie der Opener, was für mich primär an den etwas gewöhnungsbedüftigen Klargesängen liegt.
'Judged' und auch 'ADA' schlagen danach in eine ähnliche Kerbe, stampfen wuchtig mit leichter Metalcore-Schlagseite daher und lassen für mich irgendwie den letzten Kick vermissen, der beide Songs zu Volltreffern machen könnte. Dafür groovt 'Ugly Intentions' wieder mächtig durch die Gegend und profitiert ganz besonders von starker Gitarrenarbeit, während der Abschluss mit 'Mountains' sogar nach waschechtem Schwedentod samt Chainsaw-Gitarren klingt. Naja, zumindest bis im Mittelteil ein etwas kitschiges und melancholisches Zwischenspiel den ansonsten durchaus überzeugenden Fluss des Tracks bricht. Da wäre beim letzten Track der EP, die übrigens von einer glasklaren und druckvollen Produktion ins rechte Licht gerückt wird, etwas mehr drin gewesen.
Dieses Motto könnte ich eigentlich auch für die Platte in ihrer Gesamtheit heranziehen, denn SHOGGOTH hat mit einem sehr eigenwilligen Stilmix und vielen guten Ideen eigentlich das Fundament gelegt, um sich eine Nische zu erspielen. Auf der zweiten EP des Quartetts ergeben die verschiedenen Pole nur noch keinen kongruenten Bandsound, und auch beim Songwriting fehlt noch der letzte Feinschliff. Auf dem Zettel behalten sollte man die Jungs trotzdem, wenn man Bands wie MACHINE HEAD oder LAMB OF GOD mag.
- Redakteur:
- Tobias Dahs