SHOK PARIS - Full Metal Jacket
Mehr über Shok Paris
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 29.05.2020
- The Creed
- Full Metal Jacket
- Nature Of The Beast
- Do Or Die
- Metal On Metal
- Brothers In Arms
- Black Boots
- Hell Day
- Those Eyes
- Fall From Grace
- Symphony Of The Sea
- Up The Hammers
Ordentliches, aber nicht überwältigendes Comeback.
Mit dem vierten Album endlich wieder da ist SHOK PARIS! Die Jungs gehören zu den Helden der Cleveland-Szene und sind tatsächlich mal nicht über Auburn Records (BREAKER, DESTRUCTOR, HAVOC, WRETCH) zu beziehen. Ist das Label etwa am Ende? Seit 2016 kam da nichts mehr. Jedenfalls gibt es "Full Metal Jacket" über No Remorse Records. Das griechische Qualitätslabel sucht ja viele alte Acts und bietet ihnen eine neue Plattform. "Full Metal Jacket" ist übrigens das erste Album von SHOK PARIS seit 1989! 31 Jahre übertreffen PSYCHOTIC WALTZ oder CIRITH UNGOL, aber diese Scheibe wird kein vergleichbares Medienecho erhalten. Zum einen war SHOK PARIS nie ein vergleichbarer Kultact, sondern einfach eine von etlichen guten US-Metal-Truppen der Achtziger. Zum anderen ist dieses Album auch kein Überflieger, wie ihn die eben genannten Bands überraschend eingespielt haben, sondern einfach eine ordentliche Genre-Veröffentlichung.
Mit Gitarrist Ken Erb und Sänger Vic Hix sind nur zwei Originalmitglieder an Bord geblieben (nächster Unterschied), wobei Bassist Ed Stephens ein im Genre hocherprobter Musiker ist (Studioalben zum Beispiel mit VANIK und VINDICATOR). Das Songmaterial ist insgesamt gut gelungen, es gibt etliche eingängige Ohrwürmer, aber leider keine absoluten Highlights. Die Produktion ist ok, aber alles, was US Metal zum Teil so magisch macht, fehlt hier leider. Mir gefallen die Gitarrensoli, auch insgesamt ist das Riffing gelungen. Und Vic Hix klingt gesanglich zwar durchaus wie ein reiferer Mann, aber er singt weiter sehr kraftvoll und mitreißend. Das Drumming dagegen empfinde ich als etwas stumpf. Leider haben sich auch ein paar schwächere Nummern ins Album hineingemogelt, und mit 51 Minuten ist es für diese Sorte Musik wohl auch einen kleinen Tick zu lange ausgefallen. Wenn man zwei Songs der Marke 'Metal On Metal' weggelassen hätte, wäre sicher mindestens ein halber Punkt mehr drin gewesen. Der durchschnittliche Hitfaktor ist halt nur "ganz gut" auf dieser Scheibe. Da wäre etwas mehr drin gewesen. Ach ja: Mit dem Artwork hat man sich auch sicher keinen großen Gefallen gemacht.
Trotzdem sollten US-Metal-Anhänger der Scheibe eine Chance geben. Band-Fans können ohnehin nicht sonderlich viel falsch machen. Ein ordentliches Album, klar - aber dass es trotz des riesigen zeitlichen Abstands nie in einem Kontext mit PSYCHOTIC WALTZ oder CIRITH UNGOL erwähnt werden wird, und auch nicht die Besten-Listen der Genre-Fans anführen dürfte, das muss hier schon betont werden. Aber: Eine Enttäuschung ist diese Scheibe mitnichten!
Anspieltipps: Nature Of The Beast, Do Or Die, Black Boots.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer