SHOSHIN - A Billion Happy Endings
Mehr über Shoshin
- Genre:
- Alternative
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dodo Beach Originals
- Release:
- 27.07.2018
- The Enemie
- Bowtie
- Professional Attacks
- Stress Me Out
- Manchester`s Alright
- Bad Information
- Jagged Manners
- Rate Me
- POV
- Thanks But No Thanks
Berlin is calling!
Vorsicht! Mit einfacher Kost haben wir es hier definitiv nicht zu tun! Doch irgendwie weiß "A Billion Happy Endings" am Ende doch zu gefallen. Hierbei handelt es sich um das neue Album einer aus Manchester stammenden Combo namens SHOSHIN, die vor kurzem nach Berlin siedelte und sich damals das Geld für die Aufnahmen mit Straßengigs erspielte, die wiederum wohl alles andere als legal waren. So kam es dazu, dass sich die Jungs am nächsten Morgen in der einen oder anderen Zelle wiederfanden, nur um dann abends wieder ein paar kleine Kostproben vor irgendwelchen Konzerten geben zu können. Was damals nicht ganz unüblich war, ist heute eine richtige Rarität, sodass SHOSHIN zumindest Aufmerksamkeit meinerseits bekommt.
Und worum geht es bei dem Trio von der Insel musikalisch? Ich bin ein klein wenig überfordert, decken die Jungs von Alternative Rock über Punk bis hin zum Power Rock, Grunge und Rap Rock doch irgendwie alles ab. Keine Schublade ist zu groß für das SHOSHINsche Prozedere, das sich vorliegend in zehn Teile aufteilt und unterschiedlicher nicht hätte ausfallen können. 'The Enemy' setzt gleich zu Beginn ein deutliches Sprechgesang-meets-Gitarren-Ausrufezeichen, 'Manchester's Alright' zollt dem heimischen Punkrock Tribut, und total abgedreht wird es mit dem Reggae-angehauchten 'Bowtie' oder auch 'Jagged Manners'. Nein, kein Song gleicht hier dem vorangegangen und selbst nach dem fünften, sechsten Durchgang offenbart "A Billion Happy Endings" noch vollkommen unentdeckte, waghalsige und fast schon unverschämt fesselnde Elemente.
Nomen est omen also, wenn es nach dem Albumtitel geht? Zumindest kann man es so deuten, dass uns SHOSHIN ein Album vor den Latz knallt, zu dem es einfach keinerlei Vergleiche gibt und bei dem man stellenweise aus dem Staunen nicht herauskommt. Zugegeben, ich kann mir das durchaus fordernde Material auch nicht auf Dauer anhören und eingefleischte Die-Hard-Metaller, die über diese Rezension stolpern sollten, dürften bei "A Billion Happy Endings" – wohl zu Recht – auch eher abwinken. Aber wer seinen Ohren neue Dimensionen offenbaren und das Leben um sich herum ein klein wenig zur Seite schaufeln möchte, dürfte beim SHOSHIN-Zweitwerk nicht an der falschen Adresse sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp