SHREDHEAD - I Saw You Burn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2023
Mehr über Shredhead
- Genre:
- Groove Metal/ Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Shred Productions
- Release:
- 07.04.2023
- I Saw You Burn
- Bane Of Perseverance
- Breaking Through Concrete
- Self Made Misery
- Risk Of Rain
- Pitch Black
- Wage War
- Enough Of Your Kind
- 44
Von '44' zu '99' ist noch ein weiter Weg.
Mit dem Boxset "Unholy Trinity" hat sich SHREDHEAD im Sommer 2019 dazu entschlossen, seine Frühphase zusammenzufassen und gewissermaßen auch ein bestimmtes Kapitel abzuschließen und mit spürbaren Veränderungen ein neues zu starten. Zwar wurde auch auf dem Vorgänger-Album "Live Unholy" mit zwei Gitarristen experimentiert, jedoch merkt man "I Saw You Burn" diese Bandkonstellation noch deutlich spürbarer an.
Somit verlässt man heutzutage noch signifikanter den reinen Thrash-Metal-Bereich und fokussiert sich deutlich auf das, was man so schön als Groove Metal bezeichnet. Also eine Spur PANTERA und den Freigeist, auch mal Elemente aus dem Hardcore zuzulassen. Im Zusammenhang mit SHREDHEAD wird auch häufig MESHUGGAH mit in den Raum geworfen, aber ich finde nicht nur, dass dieses Name-Dropping qualitativ Erwartungen schürt, welche die Israelis nicht einlösen können, auch schiebt es die Jungs in eine progressive, verkopfte Rolle, welche trotz polyrhythmischen Elementen eigentlich gar nicht in ihrem Sinne ist. Das Zeug hier soll knallen und vor allem grooven.
Ich denke viel häufiger an einem Bastard von HATEBREED zu "The Rise Of Brutality"-Zeiten und THE HAUNTED auf "rEVOLVEr". Jedoch hat Aharon Ragoza weder das Charisma von Jamey Jasta noch die technische Bandbreite wie ein Peter Dolving. Das klingt leider alles sehr gleichförmig und erschwert nicht nur den Zugang zu Album Nummer vier, sondern macht sich insbesondere auf die Gesamtlänge dann sehr negativ bemerkbar. Bei nicht mal 40 Minuten schon kein Qualitätssiegel. Da auch der Rest der Band nur maximal zwei Ideen pro Song umsetzt, entsteht ein eintöniger Fluss, der nicht wirklich für Begeisterung sorgt. Hier wäre in allen Bereichen etwas mehr Mut zur Abwechselung wünschenswert.
Das ist schade, da insbesondere die technischen Qualitäten der Truppe überdurchschnittlich sind, "I Saw You Burn" auch im Kern einen guten Sound liefert und auch dem Genre entsprechend fett produziert ist. Ebenfalls macht Neuzugang Razi Elbaz einen guten Job und sorgt wenigstens für ein paar individuelle Daumen nach oben im sonst eher überschaubaren Groove-Konstrukt.
Falls die Band mal eine Referenz für die Zukunft braucht, sollte sie den Weg vom absoluten Albumhighlight 'Bane Of Perseverance' weiterfolgen, da dieser Song im Albumkontext irritierend abwechslungsreich arrangiert wurde und mit Blastbeats und memorablen Riffs Akzente setzt, welche man auf dem restlichen Tonträger mit der Lupe suchen kann. Ein guter Song – aber auch hier sollte man sich bewusst sein, dass zu es zu 'Live For This' oder 'No Compromise' noch ein weiter Weg ist.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal