SHRIKE - Zeitgeist - Geistzeit
Mehr über Shrike
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.12.2018
- Der Anfang
- Im Schatten des Seins
- Die zeit schafft neue Wunden
- Zerrissen im Wahnsinn
- Kontrolle der Gedanken
- Versunken
- Pendel
- Das Ende
Anstrengend und nichtssagend - es ändert sich leider nichts!
Die Herren von SHRIKE werden sich noch Ewigkeiten zerreißen können - Fakt ist jedoch: Sollte es der Band nicht irgendwann einmal gelingen, die relativ wirren Ideen zu ordnen und zumindest einen größten gemeinsamen Nenner zu finden, wird es wohl niemals so weit kommen, dass man eines der künftigen Alben völlig unkritisch sehen kann. "Zeitgeist - Geistzeit" ist vielleicht kein kompletter Griff ins Klo, mit seinem sperrigen Naturell und der eigenartigen Mischung aus Black Metal, Todesblei und gering frequentiertem Core aber eher eine absurde Erscheinung, die sich weder stimmungsvoll, noch atmosphärisch nachhaltig gibt und ein weiteres Mal genau das vermissen lässt, was SHRIKE schon seit anderthalb Dekaden schuldig ist: Einen eindeutigen musikalischen Charakter.
Man findet irgendwie einfach keinen Start- oder Anhaltspunkt, an dem man sich zumindest ein kleines bisschen orientieren könnte. Das Material hat keinen roten Faden, keine klare Linie und klingt am Ende einfach viel zu beliebig, als dass man tatsächlich noch mal einen Akzent erhoffen dürfte. "Zeitgeist - Geistzeit" soll wohl erzwungen originell auftreten, soll eine Anspruchshaltung verkörpern, die sich absolut nicht mit dem musikalischen Output deckt, und womöglich auch noch etwas Intellektuelles ausstrahlen, weil es eben irgendwie zum Eigensinn passen könnte. Das Resultat entpuppt sich dann jedoch als Trugschluss und als inhaltlich polarisierendes Machwerk, das sich zu sehr hinter dem versteckt, dass SHRIKE respektive "Zeitgeist - Geistzeit" mit Biegen und Brechen besonders machen soll. Seltsam ist eben nur, dass man gar nicht so recht weiß, von wo her der Schatten letztlich fallen soll - denn zumindest beim Songwriting muss man der Band auch jetzt schon wieder die nötige Substanz absprechen. So originell sie dann auch sein möchte.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes