SHROUD OF THE HERETIC - Unorthodox Equilibrium
Mehr über Shroud Of The Heretic
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 31.07.2015
- Unorthodox Equilibrium
- Metempsychosis
- Sprawling Black Mass Consummation
- Omega Apeiron
Garstiger Doom-Monolith mit nachhaltiger Wirkung
Scheiben, die man wirklich liebt, gönnt man sich immer wieder mal gerne. Scheiben, die man allerdings auf Anhieb gerne wegstößt, will man auf lange Sicht nicht wieder in den Player zurückschieben. Und dennoch lohnt sich die Beharrlichkeit so manches Mal, denn sehr häufig erkennt man die wahre Klasse eines Releases erst dann, wenn er sich voll und ganz geöffnet hat. Und diesen Fall haben wir beim neuen Album der Ami-Doomster SHROUD OF THE HERETIC.
Anfangs noch sperrig und überhaupt nicht zugänglich, öffnen sich die Pforten von "Unorthodox Equilibrium" in eben jenem Zeitlupentempo, welches die Band auch für ihre Songs veranschlagt. Vor allem das sphärischen Szenenspiel entpuppt sich in jedem weiteren Durchhgang als epochale Düstershow, die zwar hin und wieder von der Brachialität der Todesblei-Riffs gefressen wird, schlussendlich aber schnell an die Eleganz früherer RUNEMAGICK-Glanzstücke anknüpfen kann.
Interessant ist aber vor allem all das, was im Hintergrund geschieht. Fast schon schwarzmetallische Monumentalität wird mit eben solcher Garstigkeit verkünpft und immer wieder zu einem stimmungsvollen, aber doch sehr nihilistisch aufbereiteten Monolithen gesteigert. 'Metempsychosis' geht dabei als erstes echtes Meisterstück durch, da hier vordergründig die Apokalypse heraufbeschworen wird, während im Hintergrund allerhand fiese Gitarren um Aufmerksamkeit buhlen. Den wahren Todesstoß setzt SHROUD OF THE HERETIC aber erst im finalen 'Omega Apeiron', dessen episches Flair die Band so richtig auslebt. Wenngleich der Song vermeintlich leicht zugänglich ist, gibt es gerade hier so viele versteckte Details zu entdecken, die weit über das klassische Doom-Death-Fundament hinausgehen. Die schleppende Melodik erzeugt derweil Gänsehaut und verwandelt die Nummer endgültig in einen künftigen Klassiker, der noch einmal deutlich heraussticht. Das Titelstück und 'Sprawling Black mass Consummation' erlangen zwar nicht ganz diese Souveränität, entwickeln ich aber ebenfalls zu pechschwarzen Monsterbrocken, die "Unorthodox Equilibrium" die Restveredelung verpassen.
Selbstredend ist Geduld gefragt, denn diese Scheibe konsumiert man nicht mal eben so zwischendurch. Aber wie bei den meisten Releases dieser Art wird die Beharrlichkeit doppelt und dreifach belohnt!
Anspieltipps: Metempsychosis, Omega Apeiron
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes