SHUMAUN - Opposing Mirrors
Mehr über Shumaun
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Just For Kicks
- Release:
- 24.05.2024
- The Perils Of Amnesia
- Balance
- Opposing Mirrors
- Anxiety And Daydreams
- That Which Turns
- Beyond Reflection
- Some Memories...
- Porcelain Trees
Extrem hohe Erwartungen können ein Stolperstein sein...
In den einschlägigen Foren war es in den vergangenen Wochen recht schwierig, einen Umweg um das neue SHUMAUN-Album zu nehmen. "Opposing Mirrors" wurde mit großen Vorschusslorbeeren bedacht und in einem feierlichen Atemzug mit den bisherigen drei Releases der US-amerikanischen Prog-Combo benannt. Es erschien also mehr als logisch, sich zeitnah ebenfalls einmal mit den acht frischen Songs sowie der bisherigen Diskografie der Truppe um den damaligen IRIS DIVINE-Frontmann Farhad Hossain zu beschäftigen, logischerweise auch mit einer etwas spezielleren Erwartungshaltung, da bis dato wirklich nur Fantastisches über das Trio mit seinen wechselnden Gastschlagzeugern zu lesen war - und vielleicht war genau das auch die falsche Haltung zu "Opposing Mirrors".
Denn bei aller musikalischen Klasse, die Hossain hier im Songwriting beweist und schließlich auch in die Performance bringt, ist die vierte Scheibe im Bunde eigentlich 'nur' eine solide, sehr gefühlvolle Prog-Rock-Scheibe mit einigen anständigen Ausreißern zum Ende der Show. Vor allem das überlange 'Porcelain Trees' überzeugt hier nämlich mit tollen Gitarrenspuren, einer allgemein sehr schlagfertigen instrumentalen Darbietung und eben jenen wünschenswerten Twists, die man in der ersten Albumhälfte noch schmerzlich vermisst hat. Zwar sind auch Songs wie der epische Opener 'The Perils Of Amnesia' und das ruhige 'Anxiety And Daydreams' mehr als ordentlich, jedoch fehlt an manchen Stellen die nötige Würze, die einen zwar nicht lethargischen, aber dennoch weniger aufregenden musikalischen Fluss noch ein bisschen befeuern könnte. Gerade Nummern wie 'Opposing Mirrors' und 'Some Memories...' sind in ihrer schlichten Kompaktheit relativ unspektakulär, bieten zwar handwerklich wirklich gutes Material, hinterlassen am Ende aber eben keine bleibenden Eindrücke - und dieses Gefühl hat man in vereinzelten Passagen von "Opposing Mirrors" leider immer wieder.
Wäre Hossain nicht zugleich so ein toller Sänger, und würden Gastakteure wie Marco Minnemann und Thomas Lang nicht so toll performen, wäre der Zauber womöglich relativ schnell verflogen. Doch auch mit diesen Leidenschaft ausstrahlenden Komponenten ist die neue SHUMAUN-Platte nicht der Meilenstein, als der er andernorts vorab angepriesen wurde. Es ist ein gutes Album mit einer überzeugenden Präsentation und einigen wenigen außergewöhnlichen Fragmenten - mehr leider jedoch nicht!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes