SHY, LOW - Snake Behind The Sun
Mehr über Shy, Low
- Genre:
- Post Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 08.10.2021
- Where The Light Bends
- Helioentropy
- Umbra
- Fulgurations
- The Beacon
- Fata Morgana
- Decease Spe Re
Allerseits lauert stets das Böse.
Bei SHY, LOW handelt es sich um eine typische Formation aus einem Schlagzeuger, zwei Gitarristen und einem Bassisten. Zusammen präsentieren die vier Amerikaner aus Virginia seit 2011 feinen instrumentalen Post Rock, wobei mittlerweile auch deutlich Prog-Rock-Einflüsse erkennbar sind. Mit "Shy, Low" in 2012, "Binary Opposition" im Folgejahr, "Hiraeth" zwei Jahre später und "Burning Day" vor vier Jahren sowie dem nun vorliegenden "Snake Behind The Sun" kann die Band bereits fünf Studioalben vorweisen. Dylan Partridge am Schlagzeug bringt bei Letzterem als neues Bandmitglied frischen Wind ins Klangbild von SHY, LOW.
Thematisch setzt sich das neue Album mit dem Gegenspiel von Licht und Schatten auseinander und verweist auch darauf, dass die Schlange in diesem Falle als Sinnbild für das Böse immer auf der Lauer liegt. Musikalisch betrachtet bauen sich die Lieder jeweils Stück für Stück zu einem reichen Klanggebilde auf, auch wenn manche gleich zu Anfang schon recht üppig mit Gitarren und Drumsounds gefüllt sind wie der Opener und 'Fulgurations', welches tatsächlich nur mit einer winzig kleinen Pause aufwartet. 'Where The Light Bends' gleitet zudem mit seinem Drum-Outro direkt in meinen Lieblingstitel des Albums über.
'Helioentropy' mag anfangs noch kurz etwas verträumt erscheinen, doch schon bald hebt der Song mit seinen feinen, aufwühlenden Riffs ab. Hier und da sind gar Pianotöne vernehmbar. Auch wenn der Track mal langsamer wird, verliert er dennoch nicht an Intensität. Im stakkatoartigen 'Umbra' erklingen ebenfalls für die Band bisher ungewohnte Töne. Es enthält einen Bläserpart, der zu Beginn einfach nur überrascht, dann kurz als weniger passend empfunden werden kann, aber dann in seinem leicht chaotischen Ende durchaus anziehend wirkt. Das quietschende Outro wiederum ist wohl nicht in jeder Stimmung erträglich.
In den übrigen drei Titeln fallen insbesondere das des öfteren beruhigende Gitarrenspiel stellenweise auch zu schnelleren Beats positiv auf. Im fünften Song spielte sich meines Erachtens das Schlagzeug ein wenig zu stark in den Vordergrund, wobei ich hauptsächlich den hohen bpm-Satz als ein wenig störend empfinde. Der Finaltrack bietet ein geschmackvolles Intro, welches an Frauenstimmen in einem riesigen Saal erinnert, bevor wie auch in 'Fata Morgana' erneut der typische volle SHY, LOW-Sound zum Tragen kommt.
Durch die Wechsel von schnelleren und ruhigeren Passagen wird der Zuhörer gut bei Laune gehalten. "Snake Behind The Sun" lässt sich angenehm von vorn bis hinten durchhören. Ausreißer sind nicht vorhanden. Bei den Songs kommt keineswegs Langeweile auf und je länger sie andauern, desto besser gefallen sie.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt