SIAMESE - Home
Mehr über Siamese
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Long Branch Records (SPV)
- Release:
- 10.12.2021
- Heights Above
- Home
- Holy
- Honest
- Can't Force The Love
- Erase My Mind
- Enough Ain't Enough
- Numb
- Rather Be Lonely
- Past The End
- Joga
- Sloboda
Hier fühl' ich mich zuhause.
Und da ist das halbe Dutzend schon voll. Seit dem Debüt "Breathe:See:Move" aus dem Jahr 2011 verfolge ich die Dänen von SIAMESE bereits, die auf den ersten beiden Werken noch als SIAMESE FIGHTING FISH unterwegs waren, und jetzt ihr sechstes Album vorlegen. Produktiv ist die Truppe um Sänger und Songwriter Mirza Radonjica also und doch fliegen die Jungs hier in Deutschland immer noch weitestgehend unter dem Radar.
Das ist schade und auch durchaus unverständlich, denn der moderne Rock der Jungs verfügt über viele Zutaten, die eigentlich erfolgversprechend sind. Sänger Mirza ist ein ausgezeichneter Sänger und so charismatischer wie sympathischer Frontmann, es gibt viele Hooks, ausreichend Gitarrenpower, dazu clever eingesetzte Violinenklänge von Christian Hjort Lauritzen und große Emotionen. Songs wie 'Tomorrow Never Dies' vom 2014er-Werk "Siamese" oder 'Ocean Bed' vom letzten Album "Super Human" dürften die Tanzflächen der Clubs locker-flockig füllen.
Wenn ich die Dänen jetzt als Kreuzung aus SHINEDOWN und FAITH NO MORE bezeichne, dürften sich die meisten von euch zumindest ein vages Bild machen können. Und doch wird man der Band damit nur bedingt gerecht, weil das Ergebnis eben doch vielschichtiger und eigenständiger ist. Das gilt auch für das aktuelle Werk "Home", das nahtlos an die Vorgänger anknüpft, auch wenn vor allem die ersten beiden Songs gar nicht diesen Anschein machen.
Denn sowohl 'Heights Above' wie auch der Titeltrack sind erst einmal ungewohnt heavy und aggressiv. Das liegt bei 'Home' auch an den Gastvocals von Drew York, der sonst mit STRAY FROM THE PATH im Hardcore unterwegs ist und hier mit einem herrlich angepissten Beitrag einen schönen Kontrast zu den melodischen Gesangslinien Mirzas darstellt.
Danach wird es aber melodischer, an manchen Stellen auch mal auffallend elektronisch ('Numb'), aber immer markant und mit vielen tollen Hooks und Refrains. Ganz weit vorne sind dabei für mich die lupenreinen Hits 'Can't Force The Love', 'Rather Be Lonely' und 'Past The End', die auch lyrisch etwas zu sagen haben. Zumal die Texte auf dem gesamten Album sehr persönlich sind und so durchaus einem Seelenstrip gleichen.
Ganz klar, wer modernen, abwechslungsreichen Rock mag, muss auch "Home" eine Chance geben. Tolles Album, tolle Band.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk