SIBERIAN - Modern Age Mausoleum
Mehr über Siberian
- Genre:
- Progressive Metal / Thrash Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Gaphals
- Release:
- 01.09.2014
- Gift Curse
- Moth
- Paragon
- Misfit Opening
- Hollow Bearer
- Birthmarks
- Heirdom
- Delusional Kings
- Celestial Collapse
Thrashiges Grabmal für die Moderne
Es gibt Alben, die wollen nicht gefallen, so wie "Modern Age Mausoleum" der Schweden SIBERIAN. Moderner Thrash, etwas Black Metal, hin und wieder eine Prise Doom und Songstrukturen, die man sich aus dem modernen Prog Metal geborgt hat, daraus rührt die Band eine ziemlich zähe und häßliche Suppe zusammen. Verzweiflung und Hass transportiert die Musik auf "Modern Age Mausoleum" so jedenfalls hervorragend, die unerbittliche Art und Weise, wie diese Gefühle umgesetzt wurden, kann den Hörer aber auch leicht ermüden.
Schuld daran trägt vor allem der etwas eindimensionale Gesang, der sich größtenteils auf heiseres Gebrüll beschränkt, das wenig Variation und Auflockerung bringt. Die Riffs und Gitarrenmelodien hingegen sind immer wieder fesselnd und ziehen mich stets aufs neue in ihren Bann, wenn mich der Gesang einmal abschweifen lässt. Thrashige und doomige Parts wechseln sich ab, die angeschrägten Riffs sind dabei nie generisch oder austauschbar und zu eigenwilligen Songs verschraubt. Über all dies legen sich Harmonien, die nach skandinavischer Schwärze klingen und dem Album eine kalte, manchmal klinisch-mechanische Atmosphäre verleihen. Ein idealer Soundtrack also, um all den Frust und die Wut über unsere Gesellschaft und die Welt im allgemeinen herauszubrüllen. Wenn dieses Gebrüll nur etwas weniger platt ausfallen würde, wäre für SIBERIAN, die Band, die früher unter dem Namen SHRINE unterwegs war, noch deutlich mehr drin.
So bleibt es bei einem modernen Hassbrocken, der eventuell auch Freunden von GOJIRA gut reinlaufen könnte, auf jeden Fall aber etwas für anspruchsvolle und angepisste Hörer ist. Hier ist jedenfalls viel Potential vorhanden und man sollte SIBERIAN in Auge und Ohr behalten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst