SICK OF SOCIETY - Weekend Anarchy
Mehr über Sick Of Society
- Genre:
- Hardcore / Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.06.2009
- Intro
- Weekend Anarchist
- Alles Scheisse!!!
- The Wall
- It`s A Monster
- Start A War
- War In The Name Of Freedom
- The Missing Link
- In The Drain
- Give Up...
- The Peel
- Incomplete
- Oppressed
- Nothing Is Free
- It`s All In Vain
- Continue To Exist
- Endstation Bahnhofsklo
- Bonus: Mulitmediapart
<p class="MsoNormal">Abwechslungsreiches Album, das qualitativ durchwachsen ist.</p>
So, so Porn'n'Roll wollen uns diese drei Herrschaften mit ihrem Album "Weekend Anarchy" servieren. Da stellt sich doch erst einmal die Frage: Was soll denn das bitte schön nun wieder sein? Ein schlüpfriger Sound mit lüsternen Protagonisten, oder was? Wer jetzt an das eine denkt, liegt völlig falsch, denn der Sound ist vielmehr eine coole Mischung aus Punk, Hardcore mit einem guten Schuss Metal. Dazu gibt es kleine Ausflüge in die Ska- und Reggaeabteilung, womit das Werk ziemlich kurzweilig und abwechslungsreich ist. Allerdings wirken einige Songs überhastet und mit einer Durchschnittsdauer von gut zwei Minuten sind sie zwar unterhaltsam, aber alles andere als markant. Sie gehen viel zu oft zum einen Ohr hinein und zum anderen Ohr wieder heraus. Immer wenn es spannend und interessant wird, ist der Song schon wieder vorbei. Ein wenig mehr "innere Ruhe" und eine längere Spielzeit würden manches Lied glatt zu einem Knaller werden lassen. Auch der Gesang schwankt sehr stark in der Qualität, denn von richtig gut bis völlig daneben ist alles dabei. Oft wirkt es, als ob die Jungs zum Zug (oder zum nächsten Bier) mussten und schnell fertig werden wollten.
Dementsprechend sind die einzelnen Stücke qualitativ sehr durchwachsen. Der Opener 'Weekend Anarchist' klingt zwar gut und geht sofort in die Beine, ist aber ein Song nach Schema F und könnte von jeder x-beliebigen Punkkapelle sein. Zu 'The Wall' wird der Härtegrad erhöht, die Gitarrenfraktion leistet tolle Arbeit und der Gesang klingt richtig gut - selbst die schnellen Passagen passen. Da kann man sich die fliegenden Arme und Beine beim Konzert bildlich vorstellen! Das gilt selbstredend auch für 'War In The Name Of Freedom', was wieder mehr in die punkige Ecke geht. Auch 'The Peel' mit seinen abrupten Breaks funktioniert klasse. Diese drei Tracks schaffen es dann auch am besten, ein gewisses Gefühl von Nachhaltigkeit zu verbreiten. Dagegen rauschen Stücke, wie 'Give Up' oder 'Nothig Is Free' an einem vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. 'It`s All In Vain' ist ein Ausflug in die angesprochene Ska- und Reggaesparte. Der typisch groovige und chillige Sound wird später kurz durch eine schnelle und knackige Einlage von Gitarre und Schlagzeug unterbrochen, was dem Stück außerordentlich gut zu Gesicht steht.
Insgesamt gesehen begeistern die Songs, die in die Hardcore-Schiene gehen, mehr als die typischen Punk-Nummern. Sie klingen leider alles andere als kreativ. Was dem Trio fehlt, ist eine gewisse musikalische Beständigkeit, die man nach mehr als 15 Jahren Bandgeschichte erwarten kann. Einiges klingt stark nach einfachem Garagensound, was nach dieser Zeit nicht mehr sein müsste beziehungsweise dürfte. Gerade inhaltlich haben sich die Drei Gedanken gemacht, aber diese Texte teilweise in eine zu simple musikalische Verpackung gesteckt, als dass sich der Hörer wirklich damit auseinandersetzen mag.
Was aber unbedingt noch erwähnt werden muss, ist der "Mulitmedia-Part". Er beinhaltet neben einigen Videos und Bandfotos auch die kompletten Songtexte. Wer mag, kann sich dazu gleich das passende Lied heraussuchen und abspielen. Das ist doch mal was! Hier haben sich die Jungs ordentlich ins Zeug gelegt, wofür glatt ein Extra-Bewertungspünktchen vergeben wird. In Anbetracht der Tatsache, dass die CD in Eigenregie entstanden ist, muss das einfach honoriert werden, denn davon können sich andere ruhig mal eine Scheibe abschneiden. Wenn sie diesen Ausbruch an Kreativität noch ein bisschen mehr in Richtung Komposition verlagern würden, wäre das sehr löblich und dürfte auf jeden Fall erfolgsfördernd sein.
Anspieltipps: Weekend Anarchist, The Wall, War In The Name Of Freedom, It`s All In Vain
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Swen Reuter