SIEGE, THE - A Musical Epic
Mehr über Siege, The
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- STP Records
- Intro
- Ouverture - Clash Of Cultures
- The Battle Cry
- Under A Crescent Moon
- Whirling Dervishes
- The Bloody Road To Victory
- The Devil's Horsemen
- A Peasant's Fate
- Mars Rising
- Salvation From The North
- One Dream
Ein progressives Epos mit viel Lut nach oben!
Florian Hartl hat sich als Songwriter eine Menge vorgenommen, dies kann der österreichische Komponist auf dem Debüt seines Bandprojekts THE SIEGE bereits nach wenigen Sekunden belegen. Allerdings ist die progressive Mischung aus Metal, Rock und Pomp nur phasenweise wirklich spannend. Dies mag mitunter daran liegen, dass die Band sich sehr stark ihrem thematischen Background, nämlich der zweiten Wiener Türkenbelagerung, annimmt, ist aber auch darauf zurückzuführen, dass THE SIEGE derzeit noch keine klare Linie fahren.
"A Musical Epic" braucht daher auch eine ganze Weile, bis die Platte endlich mal Fahrt aufnimmt. Die ersten beiden Instrumentals bringen nur wenig Stimmung, sind zwar mehr als passabel komponiert, letzten Endes aber zu viel des Guten - lieber hätte man hier einen etwas kompakteren Einstieg in die Materie vorgefunden. Mit 'The Battle Cry' und 'Under A Crescent Moon' folgen dann auch noch zwei Kompositionen, die irgendwo die letzte Konsequenz vermissen lassen. Die Hooklines sind eher zweitklassig, die Grooves sitzen noch nicht, und wenn dann doch mal die Gitarren zaubern dürfen, hat man den Eindruck, dass sich insbesondere der Mastermind vornehm zurücknimmt, um die Platte bloß nicht zu überladen.
Besser wird das Ganze erst ab dem Moment, an dem "A Musical Epic" auch emotionale Regungen zeigt, sei es nun im einprägsamen 'The Bloody Road To Victory', im ruhigen 'A Peasant's Fate' oder im fast schon pathetischen Rausschmeißer 'One Dream', bei denen erste Erinnerungen an Rädelsführer wie DREAM THEATER, REDEMPTION und THRESHOLD wach werden.
Doch in der Summe sind es leider zu wenige Passagen, bei denen sich eine angemessene Zufriedenheit einstellen will. "A Musical Epic" wandelt stets auf dem schmalen Grat zwischen eher langatmigem Songwriting, spannender Atmosphäre und leichtem Kitsch. Hartl's Qualitäten als Songwriter will man zwar zu keiner Zeit anzweifeln, jedoch wäre es oftmals wünschenswert gewesen, der Mann wäre etwas direkter auf den Punkt gekommen. Immerhin ist die gesangliche Performance erstklassig. Doch dieser Umstand alleine verwandelt "A Musical Epic" noch lange nicht in eine uneingeschränkt empfehlenswerte Veröffentlichung.
Anspieltipps: The Bloody Road To Victory, A Peasant's Fate
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes