SIEGFRIED - Eisenwinter
Mehr über Siegfried
- Genre:
- Epic Metal
- Label:
- Napalm/SPV
- Release:
- 02.06.2003
- Eisenwinter
- Nachtgebet
- Rauhnacht
- Die Trauewacht
- Am Isenstein
- Eckesachs
- Winterblut
- Untot
- Hagen von Troje
- Du und Ich (Bonustrack)
Mit "Eisenwinter" steht die zweite Full-Length-Veröffentlichung der Österreicher von SIEGFRIED ins Haus. Ein Blick ins Promo-Info verrät, dass die Alpenländer ein hochklassiges Line-Up vorweisen können; so gehören unter anderem Sandra Schleret (Ex-DREAMS OF SANITY) und Moritz Neuner (in welcher österreichischen Band hat der eigentlich noch nicht gespielt?) zur Besetzung von SIEGFRIED.
Geboten wird einmal mehr epischer Metal, der (wie es der Name schon vermuten lässt) an die germanische Nibelungensage angelehnt ist. Die Erwartungen an "Eisenwinter" waren also entsprechend hoch und ich kann schon jetzt sagen, dass ich vom Endergebnis maßlos enttäuscht bin.
Der deutsche Gesang verleiht dem Tribut an das Nibelungenlied zwar Authenzität, geht mir aber schon nach kurzer Zeit gehörig auf den Senkel. Dazu kommt, dass die Instrumentierung so gar nicht zu den Gesangslinien passen will. Hiermit meine ich primär die Schlagzeugarbeit. Herr Neuner hat seine Qualitäten bereits in einigen anderen Gruppen unter Beweis stellen können, daher frage ich mich, warum er hier wirklich jeden Song durch stumpfes Bearbeiten der Doublebass versaut. Das ständige Gewummer im Hintergrund, aber auch die Keyboard- und Gitarrenmelodien wären auf einem Black-Metal-Album deutlich besser aufgehoben, und ein solches ist "Eisenwinter" ganz bestimmt nicht.
Bleibt zuletzt der männliche Gesang zu kritisieren. Das Infoblatt spricht von einer charismatischen Stimme... Davon habe ich in den zehn Songs gerademal einige minimale Ansätze erkennen können.
Die Musik von SIEGFRIED würde ich grob als eine schlechtere Mischung aus ATROCITY und THERION bezeichnen. Glücklicherweise gilt dies nicht für alle Lieder, so dass zumindest `Eisenwinter´ und `Am Isenstein´ ordentliche Refrains aufweisen (dank der gelungenen Frauenstimme) und `Die Treuewacht´ deutlich macht, dass aggressivere maskuline Vocals um einiges besser zu SIEGFRIED`s Musik passen würden. So ist das jedenfalls nichts Halbes und auch nichts Ganzes und das ganze Album schleppt sich quälend bis zum Ende. Seltsamerweise befindet sich dann dort in Form des Bonustracks `Du und Ich´ das beste Lied dieser CD, welches nur auf der limitierten Digipak-Auflage enthalten sein wird.
Sorry Leute, das war wohl ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Da kann auch das Cover von Perry-Rhodan-Zeichner Stefan Lechner nichts mehr retten. Große Namen garantieren eben noch lange kein starkes Album.
Anspieltipps: Du und Ich, Die Treuewacht
- Redakteur:
- Björn Backes