SIEGFRIED - Nibelung
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2009
Mehr über Siegfried
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 27.11.2009
- Der Ring der Nibelungen
- Fafnir
- Die Eisenfaust (Alberich)
- Die Prophezeihung
- Brunhild
- Sachsensturm
- Totenwacht
- Der Todesmarsch
- Die Götterdämmerung
Audio-Konkurrenz für "Herr der Ringe".
Vergesst Tolkien, unsere Kultur hat ähnlich dramatische Geschichten! Angeführt wird diese Liste natürlich von der berühmten Nibelungen-Saga. Genau diese haben die Epic Metaller von SIEGFRIED nun vertont und in neun Songs verpackt. Damit auch sofort jeder weiß, was Sache ist, heißt die Scheibe schlicht und einfach "Nibelung". Doch wie es sich für die Combo gehört, ist das auch das einzige, was schlicht ist.
Neben den üblichen epischen Elementen wie hymnischen Chören, bilden hier drei Hauptstimmen, die die Geschichte eindrucksvoll vertonen, den Fokus: zum einen gibt es die Rolle des Hagen, der für die dunklen, growligen Parts zuständig ist. Siegfried, der Held, ist das genaue Gegenteil, aber nicht weniger kraftvoll, und natürlich darf auch die weibliche Stimme Krimhilds nicht fehlen. Der Sound ist wuchtig und voller Dramatik, teilweise auch gespickt mit etwas Pathos, gleitet aber dennoch nie in den Kitsch ab, sondern vermag auch noch nach dem x-ten Durchlauf den Hörer zu fesseln. Die einzelnen Stücke sind abwechslungsreich und von der Gänsehaut-Ballade bis hin zum harten Geklopfe gibt es so ziemlich alles, was das Metal-Herz begehrt. So bietet die Scheibe den perfekten Soundtrack für romantische Abende oder um in eine blutige Schlacht zu ziehen - je nachdem was halt grad so anliegt. Die Instrumentierung passt perfekt zur Saga und die drei Hauptsänger schütten nicht nur ihr ganzes Können, sondern vor allem auch ihr Herzblut in ihre Auftritte. Als einziges Manko könnte man nennen, dass ein echtes Orchester hier auf alle Fälle besser gepasst hätte als imitierende Keyboard-Sounds, die zwar auch gut klingen, trotzdem aber nun einmal nicht so gigantisch wie echte Streicher rüberkommen.
Die Lieder selbst bilden ein knackiges Gesamtkonzept, können aber ebenso gut alleine dastehen. Bereits der Opener 'Der Ring der Nibelungen' zeigt die wundervollen Kontraste zwischen Growls und klaren Stimmen - ein Thema, das immer wieder aufgegriffen wird. Wer auf Gitarrenarbeit steht, wird mit 'Die Eisenfaust (Alberich)' perfekt bedient, während Headbanger bei 'Fafnir' auf ihre Kosten kommen. Eine weitere gesangliche Höchstleistung bietet 'Die Götterdämmerung', der letzte Track des Albums.
SIEGFRIED haben hier ein wahres Epos erschaffen, um das Freunde des epischen Metals garantiert nicht herumkommen werden und auch nicht sollten. Ein echtes Meisterwerk, dass der blutigen und düstern Nibelungen-Saga voll und ganz gerecht wird, und allen Kritikern von SIEGFRIED eindrucksvoll zeigt, dass die Österreicher doch mehr draufhaben als man zuerst von ihnen gedacht hätte.
Anspieltipps: Der Ring der Nibelungen, Die Götterdämmerung, Fafnir
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel