SIGHTLESS - Larvae Of Trinity
Mehr über Sightless
- Genre:
- Black / Death Metal
- Label:
- Stay Heavy Records/ Twilight
- Release:
- 16.05.2008
- Intro: Birth Of The Worm
- Larvae Of Trinity
- Kills The Soul
- Vile Gods Of Murder By My Side
- Paths Of The Unmaker
- Beauty Lies In Blasphemy
- Unleashed
- Manifest Of Carnage
- New Reign Of Lifeless Flesh
- Indulgencer
- Fist Of Satan
Obwohl dieses Quintett aus Finnland bereits seit über zehn Jahren aktiv ist und auch schon auf fünf Demos zurückblicken kann, muss ich gestehen, von SIGHTLESS bislang nie zuvor etwas vernommen zu haben. Da scheint noch nicht einmal das Promozettelchen zu übertreiben, das vom "best kept secret in exteme metal" erzählt und trifft zumindest hinsichtlich der Geheimhaltung den Nagel auf den Kopf.
Die Finnen machen für ihre Heimat reichlich untypische Musik, denn weder melancholische Düstermucke steht auf dem Programm, und schon gar nicht feuchtfröhliche Humppa-Melodien. Aber auch moderner, angesagter, CHILDREN OF BODOM-lastiger Brachial-Metal ist nicht ihr Dingens. SIGHTLESS haben sich einer sehr harschen Form von Schwermetall verschrieben, die zwar zum Black Metal hin tendiert, aber auch einen adäquaten Anteil an Death Metal intus hat.
Soll heißen, die fünf Burschen haben sich was ihre Einstellung betrifft offenbar dem blasphemischen Schwarzmetall verschreiben, sich dementsprechende Pseudonyme verpasst und scheinen auch mit einer Art Corpsepaint (jedoch ohne sich zuerst großflächig weiß zu grundieren) aufzutreten, lassen aber musikalisch auch ihre, aus dem Todesmörtel stammenden, technischen Finessen zum Vorschein kommen. Sänger Ivolach gibt den hasserfüllten Zornbinkel und kreischt-kreift-wütet sich durch die Nummern, die von der Rhythmusabteilung in Hasenficktempo und -takt abgearbeitet werden. Zumeist geht es also mächtig hurtig und auch rumpelig zur Sache, ein wenig mehr Abwechslung hätte hier phasenweise doch gut getan.
Die beiden klampfenden Kollegen Antinist und Therium beweisen allerdings sehr wohl, dass sie ihrer Instrumente mächtig sind und lassen (für meinen Geschmack aber leider zu selten) sehr anspruchsvolle Passagen mit herzlichen Grüßen gen Florida erschallen. Die Spielfreude der Herren scheint wohl unersättlich zu sein, allerdings lassen SIGHTLESS Melodien über weite Strecken doch vermissen und tuckern fast schon Tekkno-lastig durch die Pampa. Mit dermaßen talentierten Gitarristen im Line-up hätten SIGHTLESS gut daran getan, diesen mehr Platz zur Entfaltung zu gewähren, um die Tracks anspruchsvoller klingen zu lassen.
Nicht zuletzt aus diesem Grund bleibt für "Larvae of Trinity" als Fazit festzustellen, dass die Band mit guten Ansätzen im technischen Gitarrenbereich am Start ist, diese aber leider noch nicht wirklich einzusetzen im Stande ist, so dass dieses Album auf Dauer leider ein wenig monoton aus den Boxen kommt. Allerdings haben die Jungs zumindest ein paar wirklich mächtig bösartige Schwarzwurzel-Kompositionen in petto, die sehr wohl zu gefallen wissen. Man darf also auf die weitere Entwicklung dieser Band durchaus gespannt sein.
Anspieltipps: Kills The Soul, Unleashed, Fist Of Satan
- Redakteur:
- Walter Scheurer