SIGHTLESS VIEW - Veiled By Eyesight
Mehr über Sightless View
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Winds Are Sown
- Russian Roulette
- Old Human
- Teaching Lunacy
- Public Bitch
- Murder Symphony
- Beneath The Shell
- Hate Is Just Fear
- Amok
- Veiled By Eyesight
- Outro
<p class="MsoNormal">Ein Death-Thrash-Inferno aus dem Pott</p>
Die noch recht jungen SIGHTLESS VIEW lassen sich nach den ersten paar Durchläufen gut als "kleine SODOM mit einer Prise Death und etwas mehr Melodie“ vergleichen. Dass beide Bands zudem aus der selbigen Region, namentlich Gelsenkirchen, stammen, ist wohl hier nur ein weiterer Zufall. Nachdem sich SIGHTLESS VIEW vor rund zwei Jahren gründeten und sich eine kleine Fangemeinde durch regionale Auftritte erspielte, ging man im September letzten Jahres ins Studio, um ein nicht gerade unansehnliches Debüt unter dem Namen "Veiled By Eyesight“ zu veröffentlichen.
Dieses startet mit 'Russian Roulette', der durch das ruhige und durchaus besinnliche 'Winds Are Sown' eingeleitet wird. 'Russian Roulette' wirkt wütend, aggressiv und schnell, lässt aber ab der Hälfte etwas nach. Das stampfende 'Old Human', sowie das stark KREATOR-lastige 'Teaching Lunacy' folgen diesem Trend, ehe es mit 'Public Bitch' etwas Hardcore zu bestaunen gibt. Etwas vollkommen Unerwartetes gibt es mit 'Beneath The Shell', der mit einer wunderschönen, sanften, teils traurigen Melodie eingeleitet wird und sich diese durch den kompletten Song zieht, obwohl man in jedem Augenblick den Thrash-Ausbruch der Jungs erwartet. Einfach grandios. Dieser folgt dann mit dem experimentellen, modern angehauchten 'Hate Is Just Fear', der sich bereits nach einmaligem Hören als Album-Highlight herauskristallisiert.
Auch 'Amok', bei dem besonders die Vocals gefallen, sowie der facettenreiche, zerstörende Titeltrack setzen diesen starken Lauf ab der zweiten Plattenhälfte konsequent fort.
Über die Produktion gibt es kein böses Wort zu verlieren und die Songwriting-Qualität der Jungs weiß auch zu beeindrucken, da sie nicht in jedem Song übers Töten, Niedermetzeln oder Quälen singen, sondern sich als durchaus gesellschaftskritisch entpuppen, wie man es auch von den großen deutschen Thrash-Größen kennt. Apropos: Wenn ihr mal wissen möchtet, wie sich eine stimmliche Mischung aus KREATORs Mille und dem Angelripper aus dem SODOM-Lager anhört, dann sperrt eure Lauscher auf: Meines Erachtens ist sie äußerst gewöhnungsbedürftig, bildet dennoch eine ordentliche Grundlage, der etwas Übung und Individualität fehlt.
Was mir dem gegenüber etwas bitter aufstößt, ist die Verspieltheit der Jungs. Ohne bei vielen Songs einfach auf den Punkt zu kommen, wird die Zeit durch übermäßiges Gefrickel teils überbrückt, was sich jedoch in zukünftigen Veröffentlichungen durchaus ändern kann. Bei "Veiled By Eyesight“ handelt es sich summa summarum um ein ordentliches, wütendes Debüt. Ich bin gespannt, was aus dem SIGHTLESS VIEW-Lager noch so auf uns zukommen wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp