SIGN OF THE SOUTHERN CROSS, THE - ... Of Mountains And Moonshine
Mehr über Sign Of The Southern Cross, The
- Genre:
- Southern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Season Of Mist/Soulfood
- Release:
- 25.09.2009
- ... Of Mountains And Moonshine
- Huck Finn
- The South Is Rising
- Dark Skies
- Weeping Willow
- Hog Callin'
- Scry
- Eating The Sun
- Appointed Reaper
- Unwelcome In That House
- Purge
- A Stitch In Time (To Save Nine)
- Stalking Horse
Thema heute: Wie viel Plagiat ist erlaubt? Zu Gast: THE SIGN OF THE SOUTHERN CROSS.
Die Band aus Asheville, North Carolina, ist prädestiniert für die Diskussionsrunde, immerhin haben sie gerade mit "… Of Mountains And Moonshine" ihr Debütalbum veröffentlicht, das musikalisch wie eine Mischung aus DOWN und CORROSSION OF CONFORMITY klingt. Aber nicht nur bei der Musik haben die Jungs exakt hingehört, denn vor allem Gitarrist und Sänger Seth Uldricks klingt penibel genau wie sein großes Vorbild Phil Anselmo. Phrasierungen, Melodien und Attitüde wurden bis ins kleinste Detail studiert und analysiert. Positiv muss man zwar anmerken, dass die Amerikaner diesen Umstand erst gar nicht zu vertuschen versuchen, sondern PANTERA gleich als Haupteinfluss angeben. Letztendlich ist auch die Konsequenz, mit der sie die Musik durchziehen, bewundernswert, weil gut gemacht. Trotzdem wird sich die Scheibe natürlich etlicher Plagiatsvorwürfe erwehren müssen. Zu Recht. Das ist gerade im Metalbereich eine wahre Grundsatz- bzw. Glaubensfrage. Wie viel Heldenverehrung ist erlaubt?
Diese Frage muss logischerweise jeder für sich selbst beantworten, aber objektiv dürften nur wenige Fans der oben genannten Bands von THE SIGN OF THE SOUTHERN CROSS enttäuscht sein. Die Jungs wissen genau, auf was es in diesem Genre ankommt und bedienen das Zielpublikum mit aller Macht. Krachende Gitarren, fette Riffs, schwere Grooves und ein prägnanter Gesang, der mal psychopathisch schreit, wie ein Ochse brüllt, psychedelisch jammert oder auch hypnotisch singt. Es ist schon fast schade, dass sich Seth so sehr auf den "großen" Phil konzentriert, denn beispielsweise in 'Eating The Sun' oder auch der Akustikballade 'Weeping Willow' zeigt der junge Mann, dass er viel mehr unter der Haube hat. Er würde auch perfekt zu einer modernen Metal-Rock-Band passen. Dieses Gesangspotential sollten TSOTSC ruhig viel öfter nutzen. Seth ist definitiv ein ganz Großer.
Die restlichen Songs schieben ebenfalls unaufhaltsam, erinnern mit ihrem Südstaatencharme teilweise an BLACK LABEL SOCIETY und dürften jede Konzerthalle zum Kochen bringen. 'Huck Finn', 'Dark Skies', 'Unwelcome In That House' oder auch das flotte 'Stalking Horse' grooven wie die Hölle, walzen im Half-Time-Bereich alles nieder und warten teilweise mit richtig coolen zweiten Stimmen auf. Es fehlt mir vielleicht manchmal der ganz große Refrain, die prägnante Hookline, die man noch Stunden später unter der Dusche pfeift. Auch in Sachen Produktion könnten TSOTSC noch ein paar Kohlen mehr ins Feuer legen, denn speziell das Schlagzeug will nicht richtig knallen. Letztendlich ist "… Of Mountains And Moonshine" mit knapp siebzig Minuten auch etwas zu lang geraten. Trotzdem ist die Scheibe ein beachtliches und durchaus hörenswertes Debüt mit den angesprochenen gravierenden Problemen in der B-Note. Entscheidet selbst, wie viel Originalität euch wichtig ist. Bei mir hinterlässt das Album trotz Klasse einen extrem faden Beigeschmack, was der Band einen ganzen Punkt in der Gesamtwertung kostet.
Anspieltipps: Dead Skies, Huck Finn, Eating The Sun
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach