SIGNUM REGIS - Chapter IV: The Reckoning
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2015
Mehr über Signum Regis
- Genre:
- Heavy / Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Ulterium Records
- Release:
- 20.11.2015
- Lost And Found
- The Secret Of The Sea
- The Voice In The Wilderness
- Prophet Of Doom
- The Magi
- Quitters Never Win
- Tempter Of Evil
- When Freedom Fails
- The Kingdom Of Heaven
- Bells Are Tolling
Gewusst wie
SIGNUM REGIS hat es geschafft. Mit bisher jedem Album konnten sich die Slowaken verbessern. Ging das gleichnamige Debüt noch vollkommen in Ordnung, waren "The Eyes Of Power" und das folgende "Exodus" schon so reichhaltig an erstklassigem Material, dass Freunde bodenständiger, aber dennoch schmackhafter Melo-Power-Töne reihenweise im Kreis tanzen konnten. Zwei Jährchen nach "Exodus" steht nun der vierte SIGNUM REGIS-Streich in den Startlöchern und abermals haben es Ronnie König und Konsorten geschafft, dem bisherigen Schaffen noch einen zusätzlichen Push zu verleihen. Die Melodien bleiben noch besser haften, die Riffs drücken mehr als zuvor, die Refrains fräsen sich noch penetranter durch Mark und Bein und summa sumarum liefert der Fünfer seine bis dato beste Leistung ab.
Ob es an Neu-Sänger Mayo Petranin allein liegt, bezweifele ich stark, da mir auch schon Göran Edman einst sehr gut gefiel. Es ist mehr die Symbiose aus Petranins Stärken und den unumstößlichen, peu á peu wachsenden Trademarks seiner Instrumentalmannschaft, die "Chapter IV – The Reckoning" zu einem richtigen Geheimtipp avancieren lassen. Hier bietet sich kitschfreies, schnörkelloses Melo-Kraftmetall, bei dem sich Ohrwurm an Ohrwurm und "Aha-Effekt" an "Aha-Effekt" reiht. SIGNUM REGIS agiert abwechslungsreich, unvorhersehbar, was die vierte Scheibe der Band zu einer richtigen Überraschung macht. Songs wie das straighte 'Lost And Found', das über alles erhabene 'The Voice In The Wilderness' oder auch der Dosenöffner 'The Kingdom Of Heaven' sind derweil Hits, die sich tagelang in den Gehörwänden einnisten und vor Spielfreude und Energie nur so strotzen.
Doch trotz dieses stets hohen Niveaus auf der Platte, gibt es zwei, drei Songs, die klar herausstechen: Zum einen beeindruckt 'Prophet Of Doom' mit einem unfassbar starken Rhythmus, der live speziell die Kopfnicker-Fraktion glücklich stimmen sollte, zum anderen ist 'Tempters Of Evil' ein Song, an dem man sich partout nicht satt hören kann. Ob es der Refrain, der Chorus oder das starke Midtempo ist, hier sorgen alle Elemente für einen Glanzpunkt auf dem Album. Das Beste haben sich die Slowaken jedoch für den Schluss aufgehoben: 'Bells Are Tolling' ist in Sachen Epik und Dramatik eine richtige Bank und verleiht der Rechnung einen sehr leckeren Nachgeschmack.
Man kann es also drehen und wenden, wie man will, aber "Chapter IV – The Reckoning" hält alles parat, was man von sehr gutem Melodic Power Metal erwartet: Großartige Melodien, vor Stärke nur so strotzende Refrains, einen gewissen Hang zur Variabilität und Spielfreude in Hülle und Fülle. Fairerweise muss man sagen, dass auch die Vorgängeralben ihre Lichtblicke hatten, doch der vierte Streich stellt das bisherige SIGNUM REGIS-Schaffen noch einmal in den Schatten und setzt die Messlatte für künftige Schandtaten immens hoch an.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp