SIKTH - The Future In Whose Eyes?
Mehr über Sikth
- Genre:
- Extreme Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Millenium Night
- Release:
- 02.06.2017
- Vivid
- Century Of The Narcissist?
- The Aura
- The Ship Has Sailed
- Weavers Of Woe
- Cracks Of Light
- Golden Cufflinks
- The Moon's Been Gone For Hours
- Riddles Of Humanity
- No Wishbones
- Ride The Illusion
- When It Rains
Die spinnen, die Briten! Und das ist gut so.
Was vor ein paar Jahren noch total unmöglich schien (die Band war von 2008-2013 getrennt), ist nun wahrhaftig geworden: Das dritte SIKTH-Album steht in den Startlöchern und hört auf den verheißungsvollen Namen "The Future in Whose Eyes?". In der Review zur EP "Opacities (2016) sagte ich voraus, dass sie als Anzünder fungiert und dass das damals noch bevorstehende Album alles zum Brennen bringen wird. Nun, ich sollte Recht behalten. Denn "The Future In Whose Eyes?" ist der absolute Hammer, ein Album, dass SIKTH-Jünger nervös zucken lassen wird, da bin ich mir sicher.
Als erstes springt mir der unglaublich heftige Sound ins Gesicht, meine Fresse ist das fett! Und dennoch total transparent und organisch. Da pumpt der Bass, kracht das Schlagzeug, flirren die Gitarren im Polyrhythmik-Takt, dass es eine Freude ist. Über allem thronen die Gesänge Mikee W. Goodmans und Neuzugang Joe Rossers von ALIASES (der einen famosen Einstand gibt), welche in bester SIKTH-Manier zwischen Genie und Wahnsinn pendeln. Für den ungeübten SIKTH-Hörer kann das alles schnell reizüberflutend wirken, doch wer genau hinhört wird schnell Ohrenzeuge von eingängigen Refrains, die sich mit aller Macht ihren Weg durch das Chaos bahnen und zumindest für einen Moment Ordnung stiften. In 'Cracks Of Light' darf auch mal Spencer Sotelo von PERIPHERY ran, welche nebst BETWEEN THE BURIED AND ME, MESHUGGAH und THE DILLINGER ESCAPE PLAN gute Klangpaten abgeben.
Gewiss bleibt "Death Of A Dead Day" (2006) der Meilenstein der Briten, doch "The Future In Whose Eyes?" hat das Potential, dass SIKTH mindestens wieder der Ruhm zuteil wird, den die Band vor ihrer Auflösung erreicht hatte. Ja, es geht vielleicht etwas strukturierter bei SIKTH anno 2017 zu, als es 2003 der Fall war, dennoch ist das Album total energetisch, abwechslungsreich, zugleich herausfordernd und auf positive Art total irre. Ich würde sogar noch das Attribut "spannend" in den Raum werfen, denn zur Hintergrundbeschallung ist das Album definitiv nicht zu empfehlen, hier muss jeder Break, jede Note voll erlebt werden, dennoch vergehen die zwölf Tracks wie im Fluge.
Seit dem Debüt "The Trees Are Dead And Dried Out...Wait For Something Wild" (2003) sind Sprachpassagen regelmäßig eingestreut, die auch heute Zeit zum Verschnaufen geben und die Story weiterknüpfen. Was sonst potentielle Skiptracks sind, macht bei SIKTH einfach Spaß, weil sie dank ihres Hörspielcharakters und der tiefen, durchdringenden Stimme total mitreißend sind.
Goodman möchte, dass "The Future In Whose Eyes?" von jedem Metal-Fan auf der Welt gehört wird, ich finde, diesen Wunsch kann man ihm erfüllen. Das Album ist es allemal Wert! Willkommen zurück!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke