SILENCE - VAIN - A Tribute To A Ghost
Mehr über Silence
- Genre:
- Melancholic Pop
- Label:
- Chrom
- Release:
- 22.11.2004
- Skin
- Hall Of Mirrors (Feat. Anne Clark)
- Baby
- Belief
- Surrender
- Someone Else´s Song
- She Alone
- Runalong
- The Rise And Fall Of The American Empire
- Pitaju Me Pitaju
- Favourite Routine
- Mr. Goodwrong
- Silver Bloom
- Murder
- Runalong (Acoustic Version)
Die slowenische Band SILENCE ist schon seit 1992 musikalisch aktiv. Neben verschiedenen Soundtracks, an denen sie mitgewirkt hat, war sie auch auf diversen Compilations vertreten, wovon der "Trans Slowenia Express volume 2" der Bekannteste ist. Darauf ist das Stück der Band schlechthin, die KRAFTWERK-Coverversion "Hall Of Mirrors", die zusammen mit ANNE CLARK aufgenommen wurde, enthalten. Desweiteren stellt dies einen Tribut an den slowenischen Künstler Matej Smolnik a.k.a. VAIN dar, der 1998 unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, wobei die Todesursache bis heute ungeklärt ist.
Genug der Infos und hin zur Musik, und da war ich zu Beginn erst Mal verdattert, da SILENCE genauso wenig zum Metal passen wie ein Kettenraucher zum Ironman auf Hawai! Am ehesten lässt es sich der Richtung DEPECHE MODE, WOLFSHEIM und FRONT 242 zuordnen. Wer bis hierhin noch nicht aufgehört hat zu lesen, wird es auch meiner Meinung nach nicht bereuen, der Scheibe ein Ohr zu schenken, vorausgesetzt, dass er/sie gegenüber oben genannten Bands aufgeschlossen ist.
Womit ich mich generell schwer tue, ist in der Kategorisierung der verschiedenen CDs, vor allem wenn es sich um genreübergreifende Bands handelt. Dasselbe ist auch hier der Fall: Von chartkompatibel ('Hall Of Mirrors') über minimalistische Balladen ('Runalong' [acoustic version]), Songs die in etwas härtere Form auch auf einem MARILYN MANSON-Album stehen könnten ('Silver Bloom') und zu guter Letzt klassische Filmmusik ('Murder') deckt das Album fast alle Facetten ab. Dass die CD trotzdem wie aus einem Guss rüberkommt, liegt an den Kompositionen selbst und an der sehr angenehmen Stimme von Benko, der neben den Vocals auch noch für die Programmierung und die akustischen Gitarren verantwortlich zeichnet. Sein Partner Hladnik liefert mit seinen Synthesizern und den dezenten Pianoklängen den optimalen Hintergrund.
Die Texte sind von sehr poetischer Natur. Sie erinnern sehr an die Arbeiten von Jim Morrison (THE DOORS), was auch auf die Musik zutrifft. Hinzu kommt das schlicht gehaltene Booklet, in dem Zeichnungen von VAIN selbst zu sehen sind, die etwas Mystisches und zugleich Zerbrechliches ausstrahlen.
Mit "VAIN – A Tribute To A Ghost" hat das Duo ein Album geschaffen, das man im positiven Sinne als Hintergrundmusik bezeichnen kann. Wer bei diesen frostigen Temperaturen seinen Körper nicht nur mit heißem Tee/Kakao aufwärmen will, sondern auch mit Musik, die "vum Herze kümmt", sollte sich mal die Anspieltipps zu Gemüte führen. Es dauert zwar einige Zeit, bis man die Vorzüge der sehr minimalistisch gehaltenen Songs erkennt, danach aber fällt es schwer, die Scheiblette aus seinem CD-Player zu verbannen. Wie hat's VAIN so treffend formuliert: "The trouble with music is that it often deals with listeners". Wer sich mit dieser CD auseinandersetzt, weiß, was er damit gemeint hat.
Anspieltipps: Hall Of Mirrors, Runalong (acoustic version), Silver Bloom, Pitaju Me Pitaju
- Redakteur:
- Tolga Karabagli